Betrieb und Gewerkschaft
Arbeitsplatzvernichtung durch MAN Energy Solutions
Mit systematisch über einen längeren Zeitraum erpressten Aufhebungsverträgen und dem Übergang in eine Transfergesellschaft hat MAN-ES seine Massenentlassungen gegenüber der Öffentlichkeit getarnt.
Diese hätten nicht nur von den Arbeitsämtern genehmigt werden müssen, sie wären möglicherweise Auslöser von Protestaktionen und Streiks – einschließlich der Solidarisierung der Bevölkerung – geworden. Das musste das Monopol unbedingt vermeiden. So wurden in den letzten zwei Jahren in Deutschland konzernweit etwa 1000 Arbeitsplätze für die Jugend vernichtet.
Ältere Kollegen, die von drei Jahrzehnten Schwerarbeit im Drei-Schicht-System Wirbelsäulenschäden, Bandscheibenvorfälle, Nervenentzündungen sowie andere schwere Erkrankungen davongetragen haben, wurden individuell eiskalt vor die Wahl gestellt: Entweder Entlassung mit Abfindung sofort - oder etwas später Entlassung ohne jede Abfindung. Für MAN auch eine Methode, einen Teil unbequemer Kollegen loszuwerden. Verstärkt wurde der Druck auf die Einzelnen durch Gerüchte, dass die eine oder andere Abteilung eventuell verkauft wird, und dass dann die Betriebsrente auch noch entfallen kann, also innerhalb von zwei Jahren ein Übergang auf Hartz IV.
Vorangegangen ist dem eine jahrelange körperliche und psychische Zermürbung älterer Kollegen durch MAN. Systematisch wurden die Empfehlungen von Ärzten aus Reha-Kliniken für ihre Patienten ignoriert, schonende Arbeitsplätze z. B. bei der Werkzeugausgabe oder in der Kontrolle schlicht verweigert. Stattdessen wurden angeschlagene Kollegen an Arbeitsplätze versetzt, wo zwar etwas weniger, z. B. „nur“ 30 Kilogramm, regelmäßig gehoben werden müssen, was aber dennoch über die Zeit die Vorerkrankungen verschärft. Das wurde von Mobbing gegen Kollegen mit hohen Krankmeldungen begleitet, was weder den Betriebsarzt noch die Betriebsratspitze wirklich interessierte. Das Mobben von Kranken ist die billigste Methode, Kollegen loszuwerden und die Belegschaft zu spalten.
Außerdem sollen die Abfindungen durch massive Lohnkürzungen bei der restlichen Belegschaft finanziert werden, was angesichts von 7,5 Prozent offizieller Preissteigerung im April den Kampf um einen Lohnnachschlag besonders herausfordert.
- Kampf um jeden Arbeitsplatz!
- Für die Einheit von Jung und Alt!
- Schluss mit dem Mobbing von Kranken!
- Herabsetzung des Rentenalters auf 55 Jahre für Schicht- und Schwerarbeiter bei vollem Rentenausgleich!
- 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich!
- Lohnnachschlag jetzt!