Leserbrief an die "Berliner Zeitung"
Für eine Zukunft, die keine Ausbeutung und Unterdrückung kennt
Der folgende Leserbrief wurde in der Berliner Zeitung vom 27. April veröffentlicht und bezieht sich auf die dortige Kolumne „Der 9.Mai und die Opfer des Stalin-Kultes“: Es wird der unwissenschaftliche Versuch unternommen, die sozialistische Politik der Sowjetunion unter Stalin auf eine Stufe mit der imperialistischen Politik Putins zu stellen. Für die Autorin scheint es undenkbar, dass es am 9.Mai würdevolle Veranstaltungen zu Ehren der gefallenen sowjetischen Soldaten geben kann und wird, die den Hitler-Faschismus besiegt haben, ohne deren erfolgreichen Kampf wir heute unter Umständen in finsterster Barbarei leben würden. Das schließt eine kritische Auseinandersetzung über Probleme, Fehler bis hin zu Verbrechen beim sozialistischen Aufbau in der Sowjetunion überhaupt nicht aus. Im Gegenteil: Wir sollten allergrößtes Interesse daran haben, diese Fragen zu klären, um herauszufinden, wie wir diese Probleme beim Kampf um eine sozialistische Zukunft schöpferisch lösen. Das wäre mein Motiv, sich ohne antikommunistische Scheuklappen der Geschichte zu stellen, aus ihr für eine Zukunft zu lernen, die keine Ausbeutung und Unterdrückung kennt, nicht zu einem (atomaren) Dritten Weltkrieg führt. In der aktuellen Situation befindet sich das imperialistische Weltsystem und seine ideologisch-politische Rechtfertigung in seiner tiefsten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg.