Guernica

Guernica

Vor 85 Jahren zerstörten die Faschisten die baskische Stadt Guernica

Vor 85 Jahren, am 26. April 1937 wurde von den deutschen Faschisten unter der Regie der "Legion Condor" die baskische Stadt Guernica von Bomberstaffeln komplett zerstört.

Korrespondenz aus Ingolstadt
Vor 85 Jahren zerstörten die Faschisten die baskische Stadt Guernica
Picassos Gemälde auf Fliesen in der Stadt Guernica nachgebildet (Allendesalazar Street, CC BY-SA 3.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa)

Das löste weltweit Entsetzen und Empörung aus. Deshalb sahen sich die deutschen faschistischen Medien gezwungen, jegliche deutsche Verantwortung abzuleugnen. Sie verfälschten das faschistische Verbrechen komplett und behaupteten in wüster antikommunistischer Rhetorik, die Zerstörung von Guernica sei das Werk "bolschewistischer Mordbrenner" gewesen. Wahre Zeitungsberichte, wonach es deutsche Flugzeuge waren, die die Stadt bombardierten, wurden als "Jüdische Lügenpresse" diffamiert.

 

Den faschistischen Staaten ging es um die Vernichtung des Bolschewismus in Spanien und um einen "Probelauf" ihrer Waffen und Armeen für den II. imperialistischen Weltkrieg. Der Angriff erfolgte mit Wellen von Spreng- und Brandbomben, die erprobt werden sollten. Entgegen späteren Verharmlosungen stellte der Chef des Stabs der Legion Condor, Wolfram Freiherr von Richthofen, fest, dass die Stadt "buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht" worden ist.

 

Pablo Picasso erstellte sein berühmtes Gemälde "Guernica" in nur wenig mehr als einem Monat für den Pavillion der spanischen Volksfrontregierung auf der Weltausstellung 1937 in Paris. Nur einmal war das Original in Deutschland zu sehen, 1955/56 in der Ausstellung "Picasso 1900 bis 1955" in München, Köln und Hamburg. Mehr als 300 000 Menschen besuchten sie. In der Pressemitteilung zur Ausstellung wurde allgemein von "Ereignissen im spanischen Bürgerkrieg" und "Fliegerbomben" geschrieben, und so der Charakter und die Verursacher des faschistischen Kriegsverbrechens vertuscht. Das Massaker wurde regelrecht verniedlicht.

 

Während die KPD 1956 verboten wurde, wurde von 50 Veteranen die "Kameradschaft Legion Condor" gegründet. Johannes Trautloft, ehemaliger Jagdflieger der "Legion": „Das Wirken der ‚Legion Condor‘ in Spanien muss der bundesdeutschen Jugend als Vorbild dienen.“ Ab 1957 konnte er in diesem Sinn in der Bundeswehr als Brigadegeneral tätig sein.
Sämtliche Generäle und Admirale kamen zu diesem Zeitpunkt aus der Wehrmacht. 1959 kamen 300 aus dem Führungskorps der SS.