Griechenland

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Trotz Polizei-Repression: Cosco-Arbeiter haben am 1. Mai die Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter aus Athen

Noch am Vorabend des 1. Mai haben die Herrschenden in Griechenland versucht, den Kampf der Cosco-Arbeiter im Hafen von Piräus zu spalten.

Von Iordanis Georgiou
Trotz Polizei-Repression: Cosco-Arbeiter haben am 1. Mai die Solidarität der Arbeiterinnen und Arbeiter aus Athen
MAT-Polizei und paramilitärische Einheiten vor dem Hafen von Piräus. Vor dem 1. Mai zogen sie wieder ab. (foto: Rizospasti)

Die Cosco-Kapitalisten haben zusammen mit der griechischen Regierung eine Streikbrecher-Aktion organisiert, wie es sie noch nie gegeben hat. Sie haben 65 Arbeiter von Cosco aus der Produktionsstätte Haidari mit Erpressung in vier Busse gezwungen und diese Arbeiter als Streikbrecher nach Piräus gefahren. Die Aktion wurde von Schlägern und Handlangern von Cosco geleitet.

 

Kurz bevor die Busse im Hafen von Piräus eintrafen, versuchten zahllose Angehörige der Sonderpolizei MAT – zusammen mit speziellen Einheiten der Küstenwache - unter Vollbewaffnung - die streikenden Cosco-Arbeiter, die sich im Hafen aufhielten, einzukesseln, um den Kollegen aus Haidari den Weg freizumachen. All das, um die Geschlossenheit der Arbeiter von Cosco zu spalten. Dabei kann man mit 65 Mann in einer Schicht kaum etwas ausrichten.

 

Markos Bekris, Vorsitzender der Gewerkschaft ENEDEP, sagte dazu: „Dies ist eine Demütigung für die Jungs aus Haidari. Mit vorgehaltener Pistole und unter Androhung der Entlassung sind sie gezwungen worden, in den Hafen zu kommen. Als diese Kollegen uns sahen, verneigten sie sich vor uns und stiegen weinend in den Bus. Wir legen uns nicht mit ihnen an. Wir stellen uns nicht gegen einen Kollegen, einen Arbeiter, einen unserer Brüder. Es sind unsere Jungs. … Wir haben mit ihnen zusammengearbeitet und wir kennen sie. Wenn ihre Schicht am Abend endet, werden wir ihnen applaudieren, und ich weiß, dass sie bei uns bleiben werden.“

 

Am Morgen des 1. Mai waren die MAT und die Busse dann verschwunden. Offensichtlich wollten sich die Herrschenden nicht mit Tausenden Athener Arbeiterinnen und Arbeitern anlegen, die nach der 1. Mai-Demonstration in den Hafen strömen, um sich mit den Cosco-Arbeitern zu solidarisieren. Der Hafen ist nun voll. Es fehlen noch die Arbeiter aus Piräus, die gerade immer noch demonstrieren. Die Cosco-Beschäftigten wollen ein Solidaritätsfest feiern.

 

Inzwischen hat sich der verletzte Kollege, Takis Peta, telefonisch gemeldet. Er sagte: „Meine Brüder und Schwestern, haltet durch. Wir werden alle gewinnen, um diese Fäulnis zu stoppen. ….“

 

Das ist eine Botschaft des Widerstands gegen die Verteuerungen, gegen die Armut, gegen den imperialistischen Krieg und gegen die griechische Beteiligung an diesem Krieg. Tausende von Menschen haben diese Botschaft gesendet. Es sind die Menschen, die heute in vielen Städten demonstrieren.

 

Die Streikkundgebungen in allen Städten des Landes zeichnen sich durch große Massenbeteiligungen aus. Den Ton geben die Hafenarbeiter, die Seeleute und die Bergarbeiter an, die den Streik der Cosco-Arbeiter bewachten.

Die Rote Fahne Redaktion wird weiter berichten.