29. April

29. April

Ein geschichtsträchtiges Datum in den Jahren 1970 und 1975

Auf „Wikipedia“ erfährt man dazu: „29. April 1970: Etwa 20.000 US-amerikanische Soldaten dringen im Vietnamkrieg auf der Suche nach Vietcong-Stützpunkten ins benachbarte Kambodscha ein. In den Vereinigten Staaten löst diese Invasion harsche Studentenproteste aus.“

Von sw

Den Gesamtzusammenhang und die Lehren daraus erfährt man von Willi Dickhut in seinem Buch "Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution" (S. 216, auch als REVOLUTIONÄRER WEG 22 im Jahr 1983 erschienen). Die US-Strategie im Indochina-Krieg (Vietnam, Kambodscha, Laos) war erneut gescheitert.

 

"Dann kam das letzte verzweifelte Umsichschlagen des Feindes vor seiner endgültigen Niederlage: Um den Marionettentruppen eine möglichst günstige militärische Situation vor dem Abzug zu geben, wurde die Bombardierung Nord-Vietnams und der befreiten Gebiete mit ungeheuer brutaler Gewalt wiederaufgenommen, Kambodscha überfallen nach der Devise: "alles verbrennen, alles vernichten", in Laos eingefallen, der Terror im Süden maßlos verschärft. Ganze Dörfer wurden ausgerottet. Diese Ausweitung und damit verbundene Verzettelung der Kräfte versetzte der amerikanischen Armee in Vietnam den Todesstoß: In kürzester Zeit waren vier Fünftel von Kambodscha befreit, der Einfall in Laos endete mit einer vernichtenden Niederlage. Der USA-Imperialismus mußte sich an den Verhandlungstisch setzen, und am 27. Januar 1973 wurde das Pariser Abkommen unterzeichnet.

 

An den beschlossenen Waffenstillstand hielt sich die Saigoner Armee nicht. Sie intensivierte den Terror mit dem Ziel, alle umstrittenen Gebiete in ihre Gewalt zu bekommen. Schließlich war klar geworden, daß das Pariser Abkommen - ein Abkommen über die Beendigung des Kriegs - niemals eingehalten würde, solange noch die Saigoner Militärmacht mit Unterstützung der USA existierte.

 

Aber deren Grundlage war bereits vollständig ausgehöhlt. 15 Jahre bewaffneter Befreiungskampf hatten die Herrschaft der US-Marionetten vollständig erschüttert. Im Frühjahr 1975 gingen die Befreiungskräfte an allen Fronten zur letzten Offensive über. In sechs Wochen löste sich die riesige Marionettenarmee auf, ungeheure Mengen an Waffen wurden erbeutet. Am 29. April 1975 wird der letzte Amerikaner aus Saigon abtransportiert, am nächsten Tag kapituliert Saigon. Dieser großartige Sieg des vietnamesischen Volkes ist für alle friedliebenden Völker ein Beispiel, wie verwundbar auch eine Supermacht ist."


In der Buchausgabe erhältlich bei People to People: „Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution“, 317 Seiten, 11,50 Euro, ISBN 978-3-88021-059-2