Reutlingen/Tübingen

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Vorbereitung der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen

Der Frauenverband Courage hat hier in Deutschland die Aufgabe übernommen, die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen, die vom 3. bis 10. September in Tunesien 2022 stattfinden wird, bekannt zu machen und Frauen von Religion bis Revolution für die Konferenz zu gewinnen.

Korrespondenz

Voller Empörung haben bei der Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz über den brutalen Überfall von Russland auf die Ukraine diskutiert. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Krieg durch Russland aufs Schärfste. Über die aggressive Rolle von NATO, USA und EU gab es unterschiedliche Ansichten. Aber einig waren wir uns, dass es eine sehr starke Zuspitzung mit der Gefahr eines III. Weltkriegs gibt. Somit hat die Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in dieser Situation eine neue Aufgabe, eine neue Friedensbewegung mit aufzubauen, gegen alle imperialistischen Kriege.

 

 

Der 8. März war der erste Höhepunkt in unserer Arbeit. Das Tübinger Frauennetzwerk „8. März“ organisierte wie in jedem Jahr unser Holzmarktspektakel mit Krach gegen die besondere Unterdrückung der Frauen, mit Kultur und mit offenem Mikrophon. Über 20 Frauen diskutierten leidenschaftlich über den Krieg in der Ukraine, verurteilten den Krieg, und einige auch die aggressive Politik von NATO, USA und EU. Die Inflation macht das Alltagsleben der Familien immer schwieriger, der Kampf um Lohnnachschlag ist angesagt. So wurde der ver.di-Streik der Erzieherinnen beklatscht. Besonders berührend war der Aufruf der russischen Frauenorganisationen, Blumen sowohl für die ukrainischen Opfer des Krieges als auch für die gefallenen russischen Soldaten an Denkmälern niederzulegen. In diesem Sinne - gegen jeglichen Chauvinismus und Nationalismus - propagierten wir die 3. Weltfrauenkonferenz in Tunis in diesem Jahr und luden zur Mitarbeit ein. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung ein paar Tage später begeisterte besonders der Bericht einer Teilnehmerin der 2. Weltfrauenkonferenz in Katmandu die Anwesenden.

 

Mit Ständen im Stadtteil, Hausbesuchen, Ansprechen von Kunstschaffenden bereiten wir ein Familienfest am 25. Juni vor. Damit die Weltfrauenkonferenz möglichst von Frauen aus vielen Ländern besucht werden kann, hat Courage Partnerschaften zu Frauenorganisationen anderer Länder entwickelt - ein wichtiger Teil unserer internationalistischen Arbeit! Wir aus den reicheren Ländern sammeln Geld für die Reise der Frauen aus den ärmeren Ländern, wobei sie 10% der Reisekosten selbst übernehmen, z.B. durch Verkauf von Kunstgegenständen. Wir in Tübingen/Reutlingen sammeln Spenden für die Las Kellys, die spanischen Zimmermädchen. Sie haben eine Gewerkschaft gegründet, sie kämpfen organisiert für höhere Löhne und wehren sich gegen die dauernde Erhöhung der Arbeitsbelastung. Sie wollen unbedingt eine Frau auf die Weltfrauenkonferenz schicken und sandten uns kurze Filme mit Grüßen für unsere Veranstaltung. Wir wollen damit die internationale kämpferische Frauenbewegung stärken und die kämpferische Frauenbewegung in Deutschland, neue Frauen auch für Courage gewinnen.

 

Internationalismus, Kontakt zu den unterschiedlichsten Frauen und Frauenorganisationen zieht junge Frauen an. Auf der Weltfrauenkonferenz können sie Gewerkschafterinnen aus Bangladesh begegnen, Frauen aus Bosnien, die mutig das Schweigen über die Vergewaltigungen im Krieg in Bosnien gebrochen haben und die Kriegsverbrecher vor den Gerichtshof in den Haag gebracht haben. Sie können sich mit Frauen aus Afrika austauschen, die sich wie hier die jungen Frauen in Fridays for Future für die Umwelt einsetzen. Sie können Frauen aus Argentinien kennenlernen, die in einem vom katholischen Glauben beherrschten Land ein kostenloses Abtreibungsrecht bis zur 14. Woche erkämpften. Wir brauchen die jungen Frauen als Teilnehmerinnen, als Übersetzerinnen und für die Zukunft der kämpferischen Frauenbewegung.