Fridays-for-Future-Aktionstag
Berlin: Über 20000 beim "global strike day"
„people not profit!“ war die Losung, die man am häufigsten sah, und das Motto dieses Demotages.
Die antikapitalistische Richtung war auch in den Ansprachen und auf weiteren Schildern deutlich stärker als bei früheren FFF-Aktionen. Der grüne Wirtschaftsminister Habeck wurde ausgebuht für die Deals mit den USA und dem „Schurkenstaat“ Katar.
Der Krieg in der Ukraine spielte natürlich eine große Rolle. Dabei ging das Spektrum von nationalistischen Tönen einer ukrainischen Rednerin über allgemeine Friedensappelle bis hin zu „Die NATO hat Mitschuld“ und Zustimmung zu unserer Position, dass der Imperialismus weltweit Kriege anzettelt und auch Ursache für die drohende Umweltkatastrophe ist.
Am offenen Mikrofon der MLPD sagte eine junge Demonstrantin: „Ich bin hier, weil ich mir Sorgen mache und was tun will gegen die Klimakatastrophe und den Krieg in der Ukraine.“ Eine andere über das selbstgebastelte Schild, das sie trug: „Unsere Zukunft hängt am seidenen Faden. Ich verstehe die Politiker nicht.“ Unser Lautsprecher mitten im Demozug bereicherte an der Stelle die Demo mit Musik, kurzen Ansprachen, kleinen Interviews.
Wir diskutierten über den Imperialismus, warben für die Widerstandsgruppe des REBELL, verteilten Flyer und verkauften dabei einige Broschüren und Magazine. In Erwartung von antikommunistischen Ausgrenzungsversuchen unter dem Motto „Keine Parteien“ hatten wir uns ausdrücklich mit dem Abschnitt dazu aus dem Buch „ Die Krise der bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ befasst. Das Buch stieß bei einigen Erwachsenen auf Interesse.
Aber erstaunlicherweise versuchte nur einmal kurz eine Ordnerin, einen Genossen der MLPD auszugrenzen, ohne Erfolg. Es waren auch zwei kleine Fähnchen der ÖDP zu sehen, sowie von einer Reihe linker Organisationen, die sich nicht Partei nennen. Zufall oder gewisser Sinneswandel?