Kurdisches Neujahrsfest Newroz

Kurdisches Neujahrsfest Newroz

Zigtausende feierten kulturvoll und mit Feuern den Kampf für die Freiheit

Dieser Tage wurde weltweit das kurdische Neujahrsfest Newroz gefeiert - so natürlich auch in Deutschland. Die Rote Fahne Redaktion veröffentlicht hier zwei Korrespondenzen von den Feierlichkeiten in Frankfurt am Main und Darmstadt.

Korrespondenzen aus Frankfurt am Main und Darmstadt
Zigtausende feierten kulturvoll und mit Feuern den Kampf für die Freiheit
Auf dem Rebstockgelände in Frankfurt am Main kamen Zehntausende zusammen (rf-foto)

In Frankfurt wurde ein buntes Newroz-Fest mit 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefeiert. Viele kamen mit der Familie, festlich gekleidet, jung und alt gemeinsam, um das kurdische Neujahrsfest zu begehen. Über der Bühne prangte ein großes Banner mit der Forderung „Freiheit für Öcalan“.

 

Die Redner zeigten ihre Solidarität mit dem berechtigten kurdischen Freiheitskampf und für demokratische Rechte. Im großen Rund standen zig Stände politischer Organisationen und zur Verköstigung Tausender Menschen. Bekannte Musik-Gruppen, Sängerinnen und Sänger traten auf, machten das Fest zu einem gelungen kulturellen Höhepunkt. Auf die Gesundheitssicherheit achteten mobile Trupps in weißen Anzügen, die vor Ort auch Corona-Test durchführten.

 

Die MLPD war mit einem Stand vertreten, bot die neuen Bücher von Stefan Engel zur „Krise der bürgerlichen Ideologie“ und seine Broschüre zur „Herausbildung neuimperialistischer Länder“ in verschiedenen Sprachen an. Damit war Interesse geweckt und sie wurden gut verkauft. Im Gespräch zu den Erklärungen des Zentralkomitees der MLPD zum Ukraine-Krieg wiesen viele Menschen, mit denen wir sprachen, auf den Widerspruch hin, dass die westlichen Imperialisten via bürgerliche Massenmedien jetzt die Solidarität mit der vom Krieg betroffenen Ukraine fordern, aber von genau diesen Leuten und Medien peinlichst jeder Bezug zum Krieg des faschistischen Regimes in der Türkei gegen die Kurden gemieden wird. Wo ist da die Solidarität?

 

Die MLPD war die einzige Partei aus Deutschland, die hier klar Flagge zeigte für die Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf. Unter Teilnehmern stieß auf Unverständnis und Kritik, warum kein Vertreter der deutschen revolutionären Arbeiterbewegung bei der Kundgebung zu Wort kam, sondern von den Parteien nur ein Abgeordneter der Regierungspartei SPD. Immerhin eine Regierung, die große Stücke hält auf die Zusammenarbeit mit dem Faschisten Erdogan.


Bestimmend war auf dem Festival-Gelände die gute und freundliche Stimmung der Unmengen an Besucherinnen und Besuchern. Das stand im auffälligen Gegensatz zum martialischen Polizei-Einsatz vor Ort. Mit 100 Mannschaftswagen wurden Polizisten in Kampfausstattung eingesetzt, die provokativ mit etlichen Kamerateams laufend Teilnehmerinnen und Teilnehmer filmten. Sowas ist nicht hinzunehmen. Man stelle sich vor, Opernbesucher würden in Frankfurt so behandelt. Ein Aufschrei bis in bürgerliche Parteien wäre unüberhörbar. Diese Provokationen von Newroz-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern muss sofort abgestellt werden.

 

Am Montag, den 21. März, feierten um die 500 meist kurdisch-stämmige Darmstädterinnen und Darmstädter – viele junge Leute, auch Mütter mit Kindern - das Newroz-Fest in der Stadt. Einerseits wird die Tag-und-Nacht-Gleiche gefeiert: Nach dem Winter kommt nun ein neuer Jahresabschnitt. Andererseits geht es um eine Legende, nach der ein Schmied zusammen mit der Bevölkerung einen Tyrannen bezwungen hat. Aus Freude über die neue Freiheit entfachten die Menschen Feuer, die die Nachricht im ganzen Land verbreiteten. Ausgehend von dieser Mythologie kritisieren unsere kurdischen Freundinnen und Freunde, Genossinnen und Genossen zu Recht, wie imperialistische Mächte ohne Rücksicht auf Volkszugehörigkeit und Traditionen das kurdische Gebiet zurechtgeschnitten haben und nach wie vor die Kurden unterdrücken und bekämpfen – bis hin zu Gefängnis, Folter, Tod. Das fordert ihren Widerstand heraus.

 

An diesem Tag wurde die Verbindung mit dem Angriffskrieg der imperialistischen russischen Regierung gegen das ukrainische Volk gezogen.

 

Ein Grußwort der MLPD hob die gute Zusammenarbeit am Ort mit unseren kurdisch-stämmigen Freundinnen, Freunden, Genossinnen und Genossen hervor, verurteilte alle imperialistischen Aggressionen und endete mit: "Freiheit für Abdullah Öcalan!" und „Hoch die internationale Solidarität“ - was vielfach beklatscht wurde. Anrührend war der von Trommeln begleitete Fackelzug durch die abendliche, noch gut belebte Innenstadt.