Buchtipp/Arbeiterbewegung im I. Weltkrieg

Buchtipp/Arbeiterbewegung im I. Weltkrieg

„Vaterlandslose Gesellen“

Erster Weltkrieg, Gespräch zwischen zwei Soldaten an der Front: „Den Frieden wollen zwar alle – aber wie, darüber scheinen wenige nachzudenken. Franz wird immer skeptischer. ‚Die Partei scheint Wege zu beschreiten, gegen die man unbedingt und konsequent Front machen muss. Die Sache mit dem `Verteidigungskrieg' ist faul. Es gibt keinen Burgfrieden, solange es Kapitalismus gibt, meint er. Die paar Worte genügen, wir reichen uns die Hand.“

Korrespondenz aus Bochum

Franz, der Erzähler in dem Roman, ist junger sozialdemokratischer Arbeiter. Und seit Kriegsbeginn ist er Gegner der Linie ‚der Partei‘- der SPD. Dem Roman „Vaterlandslose Gesellen“ von Adam Scharrer merkt man an, dass der Autor von seinen persönlichen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg berichtet: Von der Front in Russland, als Rüstungsarbeiter in Essen und Berlin.

 

Schonungslos wird die Grausamkeit des Krieges geschildert. Nicht um zu jammern, sondern um den Blick auf diejenigen zu lenken, die ihn beenden können – die Arbeiter. Sie müssen erst einen Weg finden, durch den Morast des Verrats der SPD an der Arbeiterbewegung. SPD- Mitglieder, die gegen den Krieg auftreten, werden sogar von der eigenen Parteiführung verraten. Kurz darauf zwingt man sie an die Front – wovon viele nicht zurückkehren.

 

Adam Scharrer war ein Arbeiter, der zum Schriftsteller wurde. Man kann beim Lesen „miterleben“, wohin Opportunismus und Verrat an der Arbeiterbewegung im Ersten Weltkrieg führen. Die letzten Szenen widmet Scharrer der November-Revolution: Streiks, Entwaffnung der Polizei, Befreiung der politischen Gefangenen... .

 

Ein Roman, der helfen kann nach vorne zu blicken. Leider derzeit nur gebraucht zu kriegen - im Internet für unter 10 Euro.

 

Das Buch kann im Netz auch kostenlos gelesen werden. Siehe hier.

 

Außerdem kann es kostenlos heruntergeladen werden. Siehe hier.