Argument

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Jünger, Weiblicher, diverser – und sonst so? Die Denkweise von Anne Spiegel

Voller Euphorie verkündete die Grünen-Bundestagsfraktion nach der Wahl, jünger, weiblicher und diverser denn je zu sein. Ein Gesicht dieser Fraktion ist Anne Spiegel, Jugendministerin der Bundesregierung und früher Umweltministerin in Rheinland-Pfalz. Jung, hübsch, dynamisch, multilateral, feministisch – was will man mehr?

Von lg

Einblick in ihre Denkweise gewährt eine aktuell bekannt gewordene SMS, die sie nach der ersten Flut im Ahrtal am 15. Juli an ihren Pressesprecher schickte. Sie schrieb: „Das Blame-Game könnte sofort losgehen, wir brauchen ein Wording, dass wir rechtzeitig gewarnt haben, … dass ich rechtzeitig gewarnt habe!“ Problem ist: Sie hat nicht rechtzeitig gewarnt! Die Warnungen des Europäischen Hochwasserwarnsystems vor Überschwemmungen von einer Woche vorher (dem 8. Juli) wurden nicht ernstgenommen.

 

Nun ist die Ministerin noch relativ unerfahren und man würde ihr eine ehrliche Selbstkritik abnehmen. Aber Spiegel handelt anders: Anstatt den Fehler zuzugeben, sucht sie ein „Wording“ (eine Formulierung), die ihren Fehler vertuschen soll. Die Anwohner hatten dagegen vollkommen Recht, nach den Verantwortlichen für diese Katastrophe zu fragen! Doch um ihr Ansehen zu schützen, beschimpft Anne Spiegel dieses Anliegen als „Blame-Game“ („Schuldzuweisung“). Noch dazu schiebt sie nun alle Schuld auf ihre Mitarbeiter.

 

Kein Schüler dürfte sich so verhalten, wenn er an der Schule Mist gebaut hätte… . Eine Jugendministerin muss in ihrer Denk-, Lebens- und Arbeitsweise Vorbild für Jugendliche sein, sonst ist sie fehl am Platz. Und sei sie noch so weiblich und jung.

 

Fazit: Jung, weiblich, divers – wir wollen mehr! Rebellisch statt karrieristisch, prinzipienfest statt opportunistisch, für die Massen statt für sich. Solche Politiker braucht das Land!


PS: Die CDU braucht sich allerdings über Anne Spiegel nicht zu ereifern! Wer mit einem feixenden Laschet im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen.