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Ford spaltet Konzern auf - warum?

Anfang März kündigte die Ford-Zentrale in Dearborn (USA) die Aufspaltung des Konzerns in zwei eigenständige Töchter an. Dem Konzernteil "Ford Blue" soll die Fertigung von Autos mit Verbrennungsmotor zugeordnet werden, dem Teil "Ford Model E" der Elektrobereich.

Von Kollgenzeitung "Scheinwerfer"
Ford spaltet Konzern auf - warum?
Die Ford-Zentrale in Dearborn (foto: Dave Parker (CC BY 3.0))

Angeblich will Ford damit "die Geschwindigkeit und Innovationskraft eines Start-ups mit dem industriellen Know-how und Volumen bei Ford Blue kombinieren". Vor allem geht es dem Konzern darum, die Erhöhung der Profite mit verschärfter Ausbeutung und weiterer Arbeitsplatzvernichtung zu kombinieren. So soll die "operative Rendite" von acht Prozent 2022 auf zehn Prozent im Jahr 2026 gesteigert werden.

 

Erreichen will Ford das durch Rationalisierungseffekte in Höhe von rund drei Milliarden Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren. Zugleich plant die Konzernzentrale, nach dem Vorbild von Tesla, mit der neuen Elektrosparte "Ford Model E" an der Börse kräftige Gewinne abzusahnen. Das bedeutet nach aller Erfahrung, dass rigoros alles abgestoßen wird, was diesem Ziel im Wege steht. Die Profite aus beiden Konzernteilen sollen allerdings weiter bei der Zentrale in Dearborn landen. Deshalb ist auch von kompletter Konzernaufspaltung keine Rede. Technologien und bewährte Verfahren sollen weiterhin gemeinsam genutzt bzw. ausgetauscht werden.

 

Ford-Chef Jim Farley schloss dabei weitere Stellenstreichungen nicht aus. Selbstverständlich sollen sie "unter Einbeziehung der Sozialpartner" erfolgen. Das heißt nichts andres, als dass sie auf jeden Fall geplant sind, aber durch das Co-Management mit der rechten Betriebsratsspitze Kämpfe dagegen vermeiden werden sollen. Es zeigt umgekehrt, was Ford am meisten fürchtet. Deswegen sind wir gut beraten, uns nicht in zwei konkurrierende Teilbelegschaften aufspalten zu lassen, sondern erst recht als eine länderübergreifende Belegschaft zu denken, zu handeln und zu kämpfen.