Witten
Mit der ZK-Erklärung vor dem Edelstahlwerk DEW
Zum Schichtwechsel Mittags verteilte ich die 3. Erklärung des Zentralkomitees der MLPD am Tor.
„Aktiver Widerstand gegen die akute Weltkriegsgefahr“; „Wir Arbeiter sind die Hauptkraft gegen den Krieg“. Diese Ansprache polarisierte und rund 60 Prozent der Kollegen nahmen die Erklärung. Mehrere kurze Reaktionen und Diskussionen folgten: „Wieso Hauptkraft? Da können wir doch nichts machen.“ „Wir Arbeiter sind international und haben kein Interesse am Krieg. Nur Kapitalisten brauchen den für ihre Machtpolitik.“ „Ja, da hast du recht.“
Den Gedanken, dass sich die Arbeiter in jedem Land gegen den Krieg stellen müssen, fanden viele gut. Aber: „Das klappt doch nicht“. „Wieso? - sprecht doch in eurer Pause darüber. Sagt klar: ‚Krieg nicht mit uns‘“.
Mehrere waren noch skeptisch darüber, ob die Kollegen da mitmachen. Nicht wenige hatten ihren Brass auf „Putin“: „Ja, Putin ist ein imperialistischer Aggressor, aber mit Waffenlieferungen heizt jetzt die deutsche Regierung den Krieg weiter an“. „Da hast du recht, das kann nicht gut gehen.“
Die meisten lehnten die Rüstungsbeschlüsse der Regierung ab und einzelne befürchten zu Recht, dass die Kosten dafür auf die Massen abgewälzt werden. Mehrere Azubis waren sehr aufgeschlossen: „Wir verfolgen das ganz genau. Bei der ganzen Medienpropaganda blickt man manchmal gar nicht richtig durch.“ „Ja deshalb brauchen wir unbedingt mehr Klarheit und müssen uns organisieren.“ Dass wir eine neue Friedensbewegung brauchen – die sich sich gegen alle Imperialisten – vor allem auch gegen die USA – richtet, fanden sie unbedingt richtig. Sie können sich auch vorstellen, da mitzumachen, wollten aber noch keine verbindliche Zusage machen. Mit den anderen Azubis wollten sie allerdings darüber sprechen. Um die neue Friedensbewegung aufzubauen, die Widerstandskomitees des Jugendverbands REBELL zu stärken, müssen wir noch viel mehr organisierend arbeiten und überzeugen. Das ist eine wichtige Schlussfolgerung unseres Einsatzes.