Bremen
Gemeinsam kämpfen wie auf der Weltfrauenkonferenz anstatt Zersplitterung
Ca. 2500 bis 3000 Menschen nahmen am 8. März in Bremen am Sternmarsch anlässlich des Internationalen Frauentags teil. Im Gegensatz zum Vorjahr, als es wie auch die Jahre zuvor eine große gemeinsame Demonstration gegeben hatte, gab es diesmal fünf themenbezogene Demoarme: "Decolonise Feminism BBIPoC FLINTA*", "Be_hindert + Ver_rückt!", "Climate justice + Freedom of movement", "We (don't) care - wir kämpfen für mehr (FLINTA* only)" und "Internationale Solidarität und Freundschaft".
An letzterem, zu dem die Stadtfrauenkonferenz aufgerufen hatte, beteiligten sich alleine 800 bis 1000 Menschen! Bevor der Demozug startete, gab es einige kämpferische Redebeiträge, in denen allesamt der völkerrechtswidrige Angriff von Russlands Präsident Wladimir Putin auf die Ukraine verurteilt wurde, aber in denen auch klar Position zur kriegstreibenden Rolle der USA und der NATO, mit Deutschland als Mitglied, gezogen wurde.
Diesen Demozug einte die Ablehnung jeder imperialistischen Kriegshandlungen und die Überzeugung, dass Kapitalismus und Imperialismus für die Befreiung der Frau und auch für die Abschaffung von Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterklasse und der Masse der Menschheit überwunden werden müssen. Die Heuchelei der Bundesregierung wurde angegriffen, die sich jetzt als Helfer für die betroffenen Massen in der Ukraine aufspielt, aber über die Menschenrechtsverletzungen im Iran, in Afghanistan und in Rojava schweigt.
Lautstark mit ununterbrochenen Parolen, die gerufen wurden, zog der Demozug zum Ort der für alle gemeinsamen Abschlusskundgebung. Dort wurde von jedem Demozug ein Redebeitrag gehalten. Als MLPD-Mitglied und im Namen der Stadtfrauenkonferenz brachte Lena Salomon einen kämpferischen Beitrag, in dem sie die Bedeutung des Internationalen Frauentags als Teil des weltweiten aktiven Widerstands gegen die akute Gefahr eines Dritten Weltkriegs hervorhob. Sie stellte auch heraus, dass Imperialismus Krieg bedeutet und dass der Sozialismus eine wirkliche gesellschaftliche Alternative ist.
Sie kritisierte ausdrücklich den Versuch einiger Sternmarsch-Organisatoren, zu verhindern, dass die MLPD Flugblätter "gegen jede imperialistische Aggression" verteilte.
Außerdem kritisierte sie die Methode der "Zersplitterung" einer notwendigen großen und gemeinsamen Demonstration in einen Sternmarsch, die nur dem kapitalistischen System nützt. Auch betonte sie, dass der 8. März selbstverständlich in der Tradition des Internationalen Frauentags steht - und eben nicht nur ein "Feministischer Kampftag" ist, der auf sexuelle Identitäten reduziert wird und somit die kämpferische Frauenbewegung schwächt. Das Signal der 3. Weltfrauenkonferenz in Tunis vom 3. bis 10. September 2022 ist dagegen, sich über weltanschauliche und politische Differenzen hinweg zusammenzuschließen und gemeinsam zu kämpfen.