Lübeck
Frauen verbinden Welten
Die zeitweilig zwanzig Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer Kundgebung zum Internationalen Frauentag sangen gerne, begleitet von Gitarre und diesmal sogar einer Geige bzw. zeitweilig von einem Xylophon–Spieler. 58 Euro konnten wir mit unseren Frühlingssträußen für die anfallenden Kosten der Weltfrauenkonferenz sammeln und sie bekannt machen.
Die Frauen zeigten großen Respekt vor so einem tollen Ereignis: Zwei Unterschriften für das Internationalistische Bündnis; zwei Frauen, die sich für die kämpferische Frauenbewegung interessieren; unterschiedlichstes Material wurde verteilt; einige Kurzreden, die vorbereitet wurden… wir sind zufrieden mit unserem kämpferischen vielfältigem Auftreten. Viele hatten aktiv mit angepackt. Der Ablauf: Ein Lied, zwei Kurzreden und dann wieder Pausen um uns kennenzulernen, oder um die Menschen auf der Straße anzusprechen bewährte sich. Beim Auf- und Abbau lief passende fetzige Musik, zu der die Frauen tanzten.
Den Auftakt am 8. März machten 170 Erzieherinnen, die in ihrem Warnstreik vor das Holstentor zogen. Ver.di hatte sie aufgerufen, 28 städtische Kitas beteiligten sich. Die ver.di-Geschäftsführerin erklärte: „Wir fordern die längst überfällige Gleichstellung der sozialen Berufe mit vergleichbaren, männerdominierten, Berufen – auch im öffentlichen Dienst“. Sie sprach auch die ständig steigende Belastung an. In Lübeck soll der Preis für das Essen in den Kitas massiv erhöht werden. Es gibt Elternproteste dagegen. Die Senatorin für Bildung hat schon 17 Millionen weniger für solche Ausgaben in ihrem Etat. Das ist Ausdruck der jetzt schon hohen Verschuldung der Gemeinden.
Zu der Kundgebung vor dem Rathaus hatte der Frauenverband Courage aufgerufen. Die Redebeiträge einer Montagsdemonstrantin erinnerten an die Gefährlichkeit der Atomkraftwerke. Das aktuell Größte in Europa befindet sich in der Ukraine. Eine Genossin der MLPD erinnerte an die kämpferischen Aktivitäten der Frauen gegen den Ersten Weltkrieg und ergänzte: „Der Krieg kann nur aufhören, wenn sich das russische und das ukrainische Volk erheben. Wir lassen uns allerdings auch nicht vor den Karren der imperialistischen Kriegstreiber der USA, der NATO der EU spannen.“
Immer wieder wurden auch die von der Regierung beschlossenen 100 Milliarden Euro mehr für die Aufrüstung und das Zwei-Prozent-Ziel für die NATO kritisiert. Die Folgen dieser massiven weiteren Staatsverschuldung werden die Frauen, die Bevölkerung tragen; Eine Courage-Frau bezahlt jetzt schon in diesem Jahr 600 Euro mehr an Stromkosten für einen Vier-Personen-Haushalt. Eine andere berichtet, dass ihre Öllieferung für die Heizung jetzt 100 Prozent teurer ist als letztes Jahr. Eine syrische Migrantin regt sich über ihren 16-seitigen Bescheid vom Jobcenter auf, der ihre vier Kinder schon im Sommer aus den Leistungen herausrechnet, da deren Pässe auslaufen. Diese Bescheide können selbst Fachleute nicht durchschauen. Also ständige Schikane auf der einen Seite und massive Mehrkosten für uns.