Stuttgart
Porsche: Solidarität mit den 570 Leiharbeitern in Kassel
„Das ist ja typisch VW!“, war die Antwort von einem Pulk von Kollegen auf die Information, dass in Kassel 570 Leiharbeiter entlassen werden sollen. Ein anderer meinte achselzuckend: “Dumm gelaufen!“ Das ist ja eine Reaktion wie die des Betriebsratsvorsitzenden Carsten Bätzold aus Kassel, der meinte: „Wenn VW die Leute nicht mehr braucht, dann können wir auch nichts machen!“
Damit ordnet man sich den Angriffen der VW-Herren kampflos unter! „Ich bin selbst von dieser Situation betroffen. Zwar bin ich kein Leiharbeiter bzw. die gibts hier kaum, aber wir haben eine Unmenge von Befristeten. Und immer wieder wird die Befristung verlängert. Jetzt wollen die in Berlin die Befristerei auf vier Jahre verlängern. Und bei uns macht der Betriebsrat auch nichts. Die halten alle still. Das war früher anders! Was sollen wir denn machen? Herzliche Grüße nach Kassel!“ „Streiken!“, meinten zwei Kollegen und hoben ihre Fäuste hoch. Sie sind zwei von ca. 500 „Audianern“ aus Neckarsulm, die für Monate an Porsche „ausgeliehen“ wurden. Gut, dass dadurch das „Porsche-Denken“ (Wir von Porsche!) angekratzt wird.
Die Kollegen in unterschiedlichen Firmen des Konzerns machen nun gemeinsame Erfahrungen, wie sie ausgenommen und in Konkurrenz zueinander gebracht werden sollen. „Da kann man doch gar keine Lebensplanung mehr machen!“ „Da kannst du heute so oder so nichts machen, alles ist doch unsicher. Meinst du, der Boom bei Porsche dauert endlos? Wenn der Verbrenner eingestellt wird, dann fängts hier richtig an! Und in der Halle oben haben wir an die 90 Prozent Befristete!“ Erfreulich: Die wachsende Solidarität durch die Information der Roten Fahne.
Zwei Kollegen kauften das Rote Fahne Magazin. Einer spendete zusätzlich 2,50 Euro. Zwei hatten nur ihren Werksausweis dabei. Sie bekamen dann zwei Probexemplare, verbunden mit dem Wunsch nach sofortiger Übernahme aller Befristeten und Leiharbeiter!