Aufruf des Frauenverbandes Courage
Am internationalen Frauentag für unsere Forderungen auf die Straße!
Auch das 3. Pandemiejahr zeigt ein chaotisches Krisenmanagement der Politik. Folgen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise, der Umweltkatastrophen, die unzulängliche Gesundheitspolitik erschweren das Leben der Frauen, der Kinder, der Familien.
Viel zu viel wird auf uns Frauen abgeladen: Wir sind weiterhin „kostenfrei“ Lehrerin, Medizinfrau, Entertainerin. Quarantäne, Schul- und Kita-Schließungen sind zu managen. Kontaktbeschränkungen ohne Alternativen schaffen psychische Probleme in allen Altersgruppen. Proteste gibt es dagegen, dass Luftfilter in Amtsstuben stehen, aber Kinder in Klassenzimmern frieren. Kämpfe des überlasteten Pflegepersonals für bessere Arbeitsbedingungen, für höhere Bezahlung werden in den Medien madig gemacht. Großkonzerne erhalten Milliarden an Kurzarbeitergeld (aus unseren Beitragskassen) und verzeichnen goldene Bilanzjahre. Durch die Inflation stehen Alleinerziehende, Familien und Rentnerinnen und Rentner vor der Frage: Essen kaufen oder heizen. Während andererseits in der Corona-Pandemie Reiche noch reicher wurden und werden. All das bringen wir am 8. März auf die Straße – gegen all das organisieren wir uns, um gemeinsam für unser Leben und unsere Lebensqualität zu kämpfen.
Die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Tunis – Courage im Zentrum der Vorbereitung in Deutschland
Vom 3. bis 10. September treffen wir uns auf der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen in Tunis/Tunesien. Frauen aus aller Welt kommen zusammen: Näherinnen aus Bangladesh, Bäuerinnen aus Uganda oder Indien, Kämpferinnen von den Philippinen, aus Kurdistan oder Nepal, Umweltkämpferinnen aus den USA, Lehrerinnen aus Lateinamerika, Zimmermädchen aus Spanien, Automobil-Arbeiterinnen aus Deutschland, Pflegekräfte aus Holland. Ihre Anliegen, ihre Kämpfe, ihre Erfolge und Niederlagen werden diskutiert, Ursachen herausgefunden und Visionen entwickelt, wie der weltweit gestiegenen Armut und Unterdrückung ein Ende gesetzt werden kann. Selbst organisiert und selbst finanziert fassen wir, unabhängig von Regierungs- oder anderer Einflussnahme und von politischer Kontrolle auf Augenhöhe Beschlüsse zu unseren Wegen und Zielen der internationalen Kooperation der Frauen der Welt – von Religion bis Revolution. Damit unsere Visionen von einer freien Gesellschaft ohne Unterdrückung, Ausbeutung und Profitstreben Wirklichkeit werden.
In Deutschland die kämpferische Frauenbewegung stärken!
Die Ampel-Koalition macht vielen Hoffnung mit einem nie gekannten Frauenanteil. Seit Amtsantritt wird fast täglich eine Hoffnung zerstört: Der Mindestlohn von 12 € ist ein kleiner Fortschritt – doch er bedeutet weiterhin Altersarmut! Deshalb fordern wir: Wirklich existenzsichernde Löhne und Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Und einen Lohnnachschlag als Inflationsausgleich. Wir fordern auskömmliche Renten statt Altersarmut und Flaschensammeln. Wir wollen weniger Stress, Zeit für Familie, Freizeit und für unser Engagement – mehr soziale Kompetenzen, mehr „wir“ statt „ich“. Die Verringerung der Lohnlücke reicht uns nicht. Sie muss weg! Das Kriterium „Alleinerziehend und Frau“ darf nicht länger größtes Armutsrisiko sein und dazu führen, dass Einkommen bzw. Rente nicht zum Leben reichen. Weg mit Hartz IV – statt bloßer Umbenennung in „Bürgergeld“
Der Aufruf ungekürzt als gestaltetes Flugblatt im pdf-Format