Protest von über 100 Schülervertretungen
#WirWerdenLaut - Schulen in der fünften Welle
In Frankreich und Österreich gehen Schülerinnen und Schüler auf die Straße, um gegen die Schulpolitik der Regierungen zu protestieren: In Paris blockierten Gymnasiasten ihre Schulgebäude und versuchten, die Blockade auch gegen die Polizei zu verteidigen.
In Wien streikten Abiturienten gegen ungerechte Prüfungsbedingungen. Vorgestern schickten jetzt 100 Schüler- und Landesschülervertretungen aus der ganzen BRD einen Protestbrief an Bildungs- und Gesundheitsministerium und an die Kultusministerien. Sie schreiben: „Doch die Situation an unseren Schulen ist nach zwei Jahren unerträglich geworden.“
Sie fordern, was die MLPD und ihr Jugendverband REBELL von Beginn der Pandemie an gefordert hat: Luftfilter in allen Räumen, kostenlose FFP2-Masken, Reduktion der Größe von Lerngruppen, hochwertige Schnelltests an allen Schulen. Unter dem Stichwort „Bildungspflicht statt Präsenzpflicht“ fordern sie, dass der „Distanzunterricht eng durch pädagogisches Personal begleitet und Schulen bei der Umsetzung aktiv und praxisnah unterstützt werden müssen, und eine Verbesserung der technischen Ausstattung und verpflichtende, hochwertige Schulungen des pädagogischen Personals“.
Der Aufruf endet mit der Feststellung: „Psychische und körperliche Belastungen, ein hohes Infektionsrisiko sowie die Gefahr, an Long Covid zu erkranken, stehen gleichauf mit Angst vor dem Verlust von Angehörigen, Freunden und Freundinnen. Seitens der Politik wird weiterhin behauptet, die Schulen seien sicher. Wir erleben täglich die Situation in unseren Schulen und es stimmt mit dem Konsens der Wissenschaft überein, wenn wir sagen: Schulen sind aktuell keine sicheren Lernräume! Wir werden in überfüllte Klassenräume mit unzureichenden Infektionsschutzmaßnahmen gezwungen. Damit werden vermeidbare Infektionen mit ‚milden‘ Verläufen oder gar Todesfälle bei Kindern, Jugendlichen und ihren Familien in Kauf genommen. Dies gilt es zu verhindern! Der aktuelle Durchseuchungsplan ist unverantwortlich und unsolidarisch.“
Über 100 000 Unterschriften hat die Petition bisher. Petitionen alleine werden jedoch nur wenig ändern.
Es ist deshalb wichtig, die berechtigten Proteste und Forderungen der Schüler mit Protestaktionen wie in Wien oder Paris zu verbinden und die Auseinandersetzung zu vertiefen. Warum haben die Regierungen zwei Jahre lang nur Krisenchaos produziert, keine Gesamtanalyse, keinen Gesamtplan gemacht, sondern immer nur von der Hand in den Mund agiert – und das nicht im Interesse der Schüler, sondern allein zum Nutzen der Produktion der Konzerne?!
All das wird auch Thema des 20. Internationalen Pfingstjugendtreffens "Generation Krise? Generation Rebellion!". Mehr Infos hier.