Mikroplastik
Darmkrankheiten durch Plastikflaschen
Eine alarmierende Feststellung haben vor kurzem chinesische Wissenschaftler gemacht: Bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen ließen sich wesentlich mehr Mikoplastik-Teilchen im Stuhl nachweisen im Vergleich zu gesunden Personen.
Je mehr Mikroplastik, desto schwerer waren die Erkrankungen. Am häufigsten kam Polyethylenterephtalat (PET) vor. Diejenigen, die Wasser aus Plastikflaschen tranken, hatten etwa doppelt so viel Mikroplastik im Stuhl. Auch Personen, die häufiger Essen aus Plastikmaterial zu sich nehmen, waren stärker belastet (lt. Environ.Sci.Technol. 2021, online 22. Dezember).
Seit vielen Jahren schon warnen Wissenschaftler vor den entzündungsfördernden Wirkungen von Phtalaten und Mikroplastik in der Nahrungskette. Sie werden vor allem mit der Nahrung aufgenommen – bis zu 5 g pro Woche! Dennoch steigen internationale Konzerne ohne Skrupel in das monopolisierte Geschäft mit der Privatisierung und Kommerzialisierung der Wasserversorgung ein – mit Unterstützung der imperialistischen Regierungen.
Die öffentliche Versorgung mit Trinkwasser wurde in vielen Länder bereits zerschlagen. Dass sauberes Trinkwasser ein öffentliches Gut und keine beliebige Ware ist und dass der Zugang dazu ein Menschenrecht ist, das muss oftmals in erbittertem Widerstand erkämpft werden, wie z.B. im „Wasserkrieg“ in Cochabamba/Bolivien. Entsprechend der kapitalistischen Profitlogik wird heute immer weniger in die Trinkwasserqualität investiert, so dass viele Menschen meinen, sauberes Trinkwasser nur noch in Plastikflaschen zu bekommen.
Hunderte Millionen Plastikflaschen pro Tag - damit wird die Flut von Plastikmüll enorm angeheizt. Die Konsequenzen für die Biosphäre und für die menschliche Gesundheit sind heute noch nicht absehbar. Eine drastische Reduktion des Plastikmülls und ein stoffliches Plastik-Recycling sind unvermeidlich. Dort wo die öffentlichen Wasserversorgung Trinkwasserqualität liefert, ist der Kauf von Wasser in Plastikflaschen unsinnig, umweltbelastend, für viele auch nicht ganz billig. Und - wie wir jetzt sicher wissen - auch gesundheitsbelastend.