Kassel

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Hetzkampagne mit Vorwurf des linken Antisemitismus gegen Kuratoren der documenta 15

Am 16. Januar hatte Rote Fahne News bereits die Stellungnahme der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN–BdA) gegen die Hetze gegen die Kuratoren der documenta 15 veröffentlicht.¹ Die Auseinandersetzung darum hat sich in der lokalen Presse und bundesweit inzwischen erheblich erweitert.

Von jgä

Der Vorwurf des linken Antisemitismus polarisiert enorm. In der ZEIT, der taz und teils der FAZ wurden die Vorwürfe übernommen und die Hetze wurde fortgesetzt, während der aktuelle Oberbürgermeister Kassels, Christian Geselle (SPD) sie bislang ablehnt. Das gleiche gilt für die Linkspartei und das Kasseler Friedensforum. Auch die MLPD Kassel hat eine Presse-Erklärung verschickt (mehr dazu hier).

 

Der Anlass: Die indonesische Künstlergruppe Ruangrupa verfolgt ein fortschrittliches Konzept für die documenta. Erstmals ist ein Künstlerkollektiv Kurator der documenta, das einen bewusst internationalistischen und kapitalismuskritischen Ansatz vertritt. Ruangrupa weist daher diese Kritik zu Recht entschieden zurück. Entscheidend ist die Ausweitung des Begriffs des Antisemitismus auf jegliche Kritik am Staat Israel. „Der Vorwurf eines ‚linken Antisemitismus‘ schützt nicht nur die reaktionäre Politik der israelischen Regierung, sondern ist auch eine neue Variante des modernen Antikommunismus. Es gibt keinen „linken Antisemitismus“. Wer antisemitisch ist, ist nicht links, sondern reaktionär.“²