Covid-19
Der Kampf um Behandlung
Nach wie vor ist es leider weit verbreitet, dass Patienten nach der Diagnose einer CoV2-Infektion damit in der Quarantäne allein gelassen sind. Wer sich dann erst mit Luftnot oder anderen schweren Krankheitssymptomen wieder melden darf, wird in die Klinik eingewiesen und ist schon in einer kritischen Lage. Doch Abwarten ist die falsche Lösung! Besonders jetzt, wo die Infektionszahlen durch die Decke schießen und Omikron-Infektionen in der Regel bei Geimpften leichter verlaufen, droht die Therapie wegen falscher Entwarnung ganz außen vor zu bleiben. Bewährt hat sich in unserer Praxis das Therapie-Schema aus dem Buch „Covid-19 – neuartig – gefährlich – besiegbar“ mit Vitamin-C-Hochdosis-Therapie, Ambroxol, Zink, Vitamin D, Selen, Beifuß und Heparin-Therapie bei erhöhten Werten des D-Dimers (dieser Wert zeigt das Risiko für Thrombosen und Embolien an).
Bei Risiko-Patienten (Alter, Übergewicht, chronische Erkrankungen) gibt es weitere wichtige ambulante Optionen, wenn noch kein Sauerstoffbedarf besteht:
Schon länger zugelassen ist die Therapie mit monoklonalen Antikörpern. Bereits Anfang 2021 kaufte das Bundesgesundheitsministerium 200.000 Dosen ein, die jetzt überwiegend auf Halde liegen. Sie können als überwachungspflichtige Infusion prinzipiell auch in Arztpraxen oder ambulant im Krankenhaus verabreicht werden (dafür kann der Arzt die Quarantäne aufheben). Das Dumme ist nur: Entsprechende Behandlungsplätze sucht man mit der Lupe, die Beschaffung der Präparate ist kompliziert und bürokratisch. Diese Therapie kann nach Studienlage auch gegen Long-Covid helfen.
Einfacher zu handhaben sind die neuen antiviralen Medikamente zum Schlucken: Lagevrio ist bereits zugelassen, es reduziert bei Risikopatienten die schweren Verläufe um 30 Prozent. Kurz vor der Zulassung steht Paxlovid, das hier in Studien sogar 90 Prozent erreicht. Auch hier ist die Verordnung nicht über die Krankenkassen möglich. Als Kostenträger muss – wie beim COVID-19-Impfstoff – das Bundesamt für Soziale Sicherung mit dem IK 103609999 auf dem Rezept angegeben werden. Diese Therapien müssen alle frühzeitig innerhalb von fünf Tagen beginnen.
Der Kampf, diese Therapien zu bekommen, muss erst einmal in jedem einzelnen Fall ausgefochten werden. Insgesamt zeigt sich, dass durch die Unterordnung des Gesundheitswesens unter die kapitalistische Profitwirtschaft eine wichtige Auseinandersetzung ansteht. Es geht um massenhafte Neueinstellungen und höhere Löhne für Beschäftigte im Gesundheitswesen, gegen Schließung von Krankenhäusern und Notdienstpraxen, gegen bürokratisches und chaotisches Krisenmanagement. Es geht aber auch um ein Gesundheitswesen und um ein Gesellschaftssystem, in dessen Rahmen der Mensch im Mittelpunkt steht, Wissenschaft im Dienste des Volkes entwickelt wird und auch die Organisationsstrukturen dem entsprechen – das ist im echten Sozialismus der Fall.