"Abellio"-Krise
Am 18. Januar am Bahnhof von Finnentrop
Ich stehe im Bahnhof von Finnentrop und sehe, dass alleine drei Nahverkehrszüge ersatzlos ausfallen. Glaubt man dem, was Medien berichten, ist das "normal".
Das liest sich dann so: "Zum 1. Februar übernimmt DB Regio den Betrieb der gebeutelten Abellio in Nordrhein-Westfalen. Dazu zählen im Kreis Olpe der Regionalexpress RE 16 und die Regionalbahn RB 91. Übernommen werden ein Großteil der bisherigen Abellio-Mitarbeiter und auch die vorhandenen Züge. Bis Ende Februar ist wegen des Betreiberwechsels mit Einschränkungen zu rechnen. ...¹ Bereits am 23. November 2021 schrieb die GDL (Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer) in einer Pressemitteilung: „Die Verhandlungen ähneln aktuell einem Pokerspiel mit sehr hohem Einsatz. Dabei verliert vor allem der Aufgabenträger aus dem Blick, dass ein solch komplexes Eisenbahnpaket sicherlich nicht innerhalb von nur zwei Monaten reibungslos von einem, auf einen oder mehrere neue Betreiber übergehen können wird. Eisenbahnverkehre werden üblicherweise Jahre im Voraus vergeben. Eine Übergabe dieser Menge an Verkehrsleistung ist in zwei Monaten garantiert nicht ohne die bewusste Inkaufnahme von Zugausfällen zu machen.“³
Betroffene, Geschädigte sind: Reisende, Pendler, das Zugpersonal in nahezu allen Teilen von NRW. Auch das ist das Übliche unter den gegebenen Verhältnissen.
Keiner will schuldig sein:
Abellio nicht, nach dem Motto: Was können wir dafür, dass „Abellio ohne Ausgleich der Mehrkosten nicht überlebensfähig ist“² und insolvent ist? Die Landesregierung nicht, nach dem Motto: Wenn Abellio insolvent ist, können wir sie nicht zum Weitermachen zwingen und wenn Abellio mehr Geld will, lassen wir uns nicht erpressen. Die Bundesregierung erst recht nicht, denn Schienenpersonennahverkehr (SPNV) ist "Ländersache" – so ihre Lesart. Auch das ist das Übliche unter den heutigen Verhältnissen. Der illusionslose Weg gegen diese Verhältnisse wird bei Rote Fahne News tagtäglich beschrieben.