Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen
Vertrauen auf die eigene Kraft – statt Verlassen auf Frauen in Führungspositionen!
In acht Ländern der Erde wurde 2021 zum ersten Mal in ihrer Geschichte eine Frau zur Regierungs- oder Staatschefin gewählt. Das feierte UN Women, eine Fraueninstitution der Vereinten Nationen (UN), zum Jahresende als einen wichtigen Erfolg. Auch die neue deutsche Bundesregierung wurde für ihren Ministerinnenanteil von 50% sehr gelobt.
Während die Lasten der Weltwirtschafts- und Finanzkrise, der Corona-Pandemie und einer sich verschärfenden Umweltkrise, hochschnellende Miet- und Nahrungspreise die Lage der Masse der Frauen der Welt und ihrer Familien enorm verschlechterten, ihr Alltag kaum zu bewältigen war und ihr solidarischer und kämpferischer Zusammenschluss gefordert war, setzte UN Women zum 8. März 2021 folgendes Signal: „Dieses Jahr feiern wir am Internationalen Frauentag die Führungsrolle von Frauen in all ihren Formen und rufen Frauen und Feministinnen auf der ganzen Welt dazu auf, ihren Platz in Führungspositionen und Entscheidungsprozessen einzufordern“.
Konkrete Fördervorschläge für verschiedene Bereiche wie Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Umwelt, Kultur usw. folgen. Vorherrschendes Argumentationsmuster ist:
- Frauen sind die am meisten Betroffenen von Krisen, die Entscheider seien aber mehrheitlich Männer.
- Damit Frauen, insbesondere bei der Bewältigung von Krisen, nicht benachteiligt und bestehende Ungleichheiten vertieft würden, ihre Forderungen und Erfahrungen berücksichtigt würden, müsse die Führungsrolle von Frauen gestärkt werden.
Demnach stehen die Interessen der Masse Frauen nicht etwa im Gegensatz zu den herrschenden wirtschaftlichen und politischen Machtverhältnissen des kapitalistischen/imperialistischen Systems, sondern sie müssen nur gegen die Männer und überkommene Vorstellungen durchgesetzt werden. Das verschleiert nicht nur die wahren Machtverhältnisse und Krisenursachen, sondern auch die gesellschaftlichen Wurzeln der doppelten Ausbeutung der Masse der Frauen und der besonderen Unterdrückung aller Frauen. Sie liegen in der kapitalistischen Ausbeutung der Lohnarbeit und ihrem Gegenstück, der bürgerlichen Staats- und Familienordnung. Letztere soll Produktion und Reproduktion des menschlichen Lebens in der kapitalistischen Gesellschaft gewährleisten. Diese Wurzeln sind auch durch einen noch so hohen Frauenanteil in Spitzenpositionen nicht aufzuheben.
Es wird versucht, den gemeinsamen Kampf von Frauen und Männern gegen die Abwälzung der Krisenlasten auf die Arbeiterklasse und die breite Masse, gegen die drohende Umweltkatastrophe und für ihre Befreiung in einer Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung überhaupt zu verhindern bzw. zu spalten. Die Kritik an der Ungleichheit zwischen Mann und Frau und das wachsende Frauenbewusstsein auf der ganzen Welt werden aufgegriffen, um diese in das herrschende kapitalistische System zu integrieren, Illusionen in seine „geschlechtergerechte Transformation“ zu schüren und die Frauen als bessere Krisenbewältigerinnen zu ködern. So macht die neue Bundesregierung durchaus frauenpolitische Versprechungen und Zugeständnisse wie die Zusage, den §219a zu streichen oder die Istanbul-Konvention ohne Vorbehalte umzusetzen. Und der Deutsche Frauenrat, der sich selbst als „Frauenlobby“ sieht, sichert eine kritische Begleitung zu.
Unzählige Frauen und Familien stehen aber aktuell vor Problemen, die sie individuell nicht lösen können. Wie sollen steigende Mieten, Kosten für Strom und Heizung und Nahrungsmittel finanziert werden - durch noch mehr Einschränkungen? Ständig Angst um die Gesundheit haben und die Kinder mit einem mulmigen Gefühl in die Schule schicken, weil mit dem Krisenmanagement der Regierung die Pandemie nicht in den Griff zu kriegen ist? Jede Frau steht vor der Entscheidung: „Abwarten, sich noch mehr abstrampeln oder sich organisiert als Mitglied in einer Gewerkschaft, in Frauenorganisationen wie dem überparteilichen Frauenverband Courage oder bei der MLPD den Kampf für konkrete Verbesserungen und eine lebenswerte Zukunft aufnehmen.“
Die kämpferische Frauenbewegung darf und wird sich davon nicht einlullen lassen. Die MLPD verfolgt in der Vorbereitung des 8. März besonders zwei Schwerpunkte: 1. Bewusstsein zu schaffen über die Wurzeln der doppelten Ausbeutung und besonderen Unterdrückung der Masse der Frauen, der Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur im Kapitalismus. Dazu ermutigen wir alle Frauen und Mädchen zum Kauf und Lesen unserer aktuell erschienenen Bücher "Die Krise der bürgerliche Ideologie" und der Streitschrift "Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau". 2. Viele Mädchen und Frauen zu organisieren im REBELL, der MLPD aber auch im überparteilichen Frauenverband Courage und den Gewerkschaftschaften.
Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau - Eine Streitschrift
337 Seiten
ab 12,99 €
In der MLPD gibt es übrigens keine Frauenquote, aber eine vorbildliche Frauenförderung! Unerwähnt von UN-Women, jedoch ganz sicher nicht weniger beeindruckend als deren Beispiele, steht Gabi Fechtner als erste Frau und Arbeiterin seit fünf Jahren an der Spitze einer revolutionären Arbeiterpartei in Deutschland. Die MLPD, Frauen sowie die männlichen Genossen, setzen sich mit aller Kraft dafür ein, dass Frauen und Mädchen den Kampf um ihre Zukunft bewusst und selbstbewusst revolutionär in die Hand nehmen. Auf allen Leitungsebenen spielen Frauen eine große Rolle, sind im Zentralkomitee sogar in der Mehrheit. Auch die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen im September in Tunesien wird ihre eigene Rechnung aufmachen, ihre Koordinierung und Zusammenarbeit stärken und ihre Auseinandersetzung um die Perspektive der Befreiung der Frau in einer von Ausbeutung und Unterdrückung befreiten Gesellschaft fortsetzen. Diesen Weg unterstützt die MLPD aktiv.
Beteiligt euch aktiv am bundesweiten Vorbereitungstreffen am 23.1.2022 - es wird im "Livestream" übertragen.
Einladung des Kämpferischen Frauenrats hier.
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