Leserbrief
In der Chefetage der Automonopole konnten die Sektkorken knallen
"Auch die Ampel-Koalition wird sich nicht wirklich für einen Ausbau des Güterfernverkehrs auf der Schiene oder dem Wasserweg einsetzen, steht dem doch die Profitgier der Großkonzerne und Monopole entgegen“, schreibt Rote Fahne News im Artikel „Marode Autobahnbrücken - Güterverkehr gehört vorrangig auf die Schiene!“ vom 9. Januar.
"Auch die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer reagierte, sie fordert die Verlagerung des Schwerlastverkehrs auf die Schiene.¹
Die Kosten für die z.B sicher sinnvolle "kurzfristige Aufrüstung der Ruhr-Sieg-Strecke" – das ist die Bahnstrecke vom Ruhrgebiet in das industriereiche Südsauerland und Siegerland (bis Frankfurt) mit z. B. einer großen Ballung von Autozulieferern wie MUBEA, Kirchhoff, GEDIA - müssen dabei zu Lasten der Konzerne gehen.
Tatsache ist: Die Ruhr-Sieg-Strecke mit ihren inzwischen stillgelegten Nebenstrecken war von Beginn an eine äußerst wichtige, massiv für den Güterverkehr genutzte Schienenverbindung. Genau mit der Fertigstellung der extrem brückenreichen Autobahn "Sauerlandlinie" vorrangig im Interesse der überwiegend von den (Auto-) Monopolen abhängigen Industrie im Südsauer- und Siegerland wurde der Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert.
Heute ist die Ruhr-Sieg-Bahnstrecke einschließlich der noch bestehenden Nebenstrecke Finnentrop - Attendorn - Olpe vollständig auf einen Minimalbedarf für den Personenverkehr geschrumpft worden. Auf den für Güterverkehr notwendigen Arealen wurden komplett alle Schienen entfernt und vom Konzern DB AG verkauft - oder sich selbst überlassen.
Und ganz nebenbei sei erwähnt: Auch der Postverkehr, der täglich über diese Schienenverbindung abgewickelt wurde, wurde vollständig auf LKW-Verkehr umgestellt.nIn den Chefetagen der LKW-Monopole, wie Daimler-Benz und MAN, die sich zwischenzeitlich LKW-Hersteller wie Henschel, Büssing, Hanomag einverleibt hatten, konnten die Sektkorken knallen.