Zweites Jahr unter Corona-Bedingungen
Erholsame Feiertage!
In vielen Ländern werden Feiern zu Weihnachten begangen, weltweit zum Jahreswechsel.
Geschenke und Festgrüße werden ausgetauscht, man genießt freie Tage, kommt als Familie und mit Freunden zusammen. Die Corona-Pandemie allerdings schränkt nun schon das zweite Jahr diese Möglichkeiten erheblich ein.
In seiner Weihnachtsansprache, die er morgen halten wird und die vorab schon veröffentlicht wurde, hebt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu Recht hervor, dass die Bevölkerung es ist, die das ihre tut, um die Pandemie einzudämmen: "Ich möchte aus vollem Herzen der großen, oft stillen Mehrheit in unserem Lande danken, die seit Monaten umsichtig und verantwortungsvoll handelt". Ja, das stimmt. Wer sich alles andere als umsichtig und verantwortungsvoll vehält, sind Monopole und Regierungen. 55 Prozent der von Steinmeier gelobten Bevölkerung sprechen sich dafür aus, dass ein kurzes konsequentes Herunterfahren des gesellschaftlichen Lebens nötig sei. Stattdessen gibt es chaotische Maßnahmen, die wieder nur zu Lasten der breiten Massen gehen.
Weihnachten im Flüchtlingslager auf Lesbos
Zwischen der Solidaritäts- und Hilfsorganisation Solidarität International und der Selbstorganisation von Flüchtlingen und einheimischer Bevölkerung auf der griechischen Insel Lesbos besteht ein einzigartiger Solidaritätspakt, der voll auf die Menschen setzt. In einem aktuellen Bericht schreiben die Flüchtlinge: "Der Weihnachtsmann kam ins Camp. Heute und morgen verteilen wir Weihnachtsgeschenke an alle Kinder des Camps, genau wie an unsere Kinder, um den Ort mit Liebe und Feierlichkeit zu füllen. Vielen Dank an alle Spender, die dafür geholfen haben. Viele Menschen fragten Flüchtlings-Selbstorganisationen, wie ist das Leben im Camp jetzt? Und wir alle sagen: Ist viel besser als vor einem Jahr, weil jetzt eine gewisse Infrastruktur da ist und viel weniger Flüchtlinge. Aber immer noch haben wir viele Probleme und trotzdem ist dies kein Ort zum Leben, vor allem nicht für Kinder. Aber eines wollen wir klarstellen: Das ist alles überhaupt nicht gut, wirklich, wir verdienen das nicht, aber im Vergleich dazu, wie die Menschen in Lagern in Syrien leben müssen oder wie die Menschen in Afghanistan leiden, das wissen wir, weil wir es jeden Tag hören, ist unser Leben keine Katastrophe."
Der Tag von Jesu Geburt wurde von einem römischen Bischof erfunden
Die Weihnachtsfeiertage haben ihren Ursprung in Feiern zur Wintersonnwende. Seit Urzeiten haben die Menschen feierlich begrüßt, dass ab dem 25. Dezember die Tage wieder länger werden und die dunkelste Zeit des Jahres vorübergeht. Über Jahrtausende hat die Menschheit Kenntnisse über die Sonnenwenden erworben und weiterentwickelt. Eine frühe Darstellung astronomischer Phänomene ist die 3.600 Jahre alte „Scheibe von Nebra“, die zum UNO-Weltdokumentenerbe gehört. Nachdem das Christentum im 4. Jahrhundert unserer Zeitrechnung Staatsreligion wurde, erklärte im Jahr 353 der Bischof von Rom den 25.12. zur Tag der Geburt des Jesus von Nazareth. Die bisherigen als „heidnisch“ diffamierten Feiern sollten damit ausgelöscht und christlich überlagert werden. Der tatsächliche Tag der Geburt von Jesus ist nicht überliefert.
Religionskritik notwendig
Marx, Engels und Lenin kritisierten den Idealismus der Religionen grundlegend und überzeugend. In ihren Werken setzen sie sich immer wieder damit auseinander. Heinrich Heine erteilte dem Eiapopeia vom Himmel in "Deutschland. Ein Wintermärchen" eine gedichtete Absage:
Ein kleines Harfenmädchen sang.
Sie sang mit wahrem Gefühle
Und falscher Stimme, doch ward ich sehr
Gerühret von ihrem Spiele.
Sie sang von Liebe und Liebesgram,
Aufopfrung und Wiederfinden
Dort oben, in jener besseren Welt,
Wo alle Leiden schwinden.
Sie sang vom irdischen Jammertal,
Von Freuden, die bald zerronnen,
Vom Jenseits, wo die Seele schwelgt
Verklärt in ew'gen Wonnen.
Sie sang das alte Entsagungslied,
Das Eiapopeia vom Himmel,
Womit man einlullt, wenn es greint,
Das Volk, den großen Lümmel.
Ich kenne die Weise, ich kenne den Text,
Ich kenn auch die Herren Verfasser;
Ich weiß, sie tranken heimlich Wein
Und predigten öffentlich Wasser.
Ein neues Lied, ein besseres Lied,
O Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
Das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein,
Und wollen nicht mehr darben;
Verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
Was fleißige Hände erwarben.
Es wächst hienieden Brot genug
Für alle Menschenkinder,
Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust,
Und Zuckererbsen nicht minder.
Ja, Zuckererbsen für jedermann,
Sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
Den Engeln und den Spatzen.
Die MLPD wünscht allen Leserinnen und Lesern, allen Genossinnen und Genossen und allen Freundinnen und Freunden schöne Feiertage, Erholung und Gesundheit!
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