Tunesien
Auf zur 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen 2022!
Die 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen wird vom 3. bis zum 10. September 2022 in Tunis (Tunesien) stattfinden.
Die Bedeutung der Weltfrauenkonferenz liegt auch in ihren Alleinstellungsmerkmalen – sie ist strikt auf die Masse der Frauen bezogen, wird von ihnen selbst organisiert und ist überparteilich. Sie organisiert den Zusammenschluss von Frauen aus allen Ländern unter dem Motto „von Religion bis Revolution“. Finanziell unabhängig, selbstfinanziert und breit demokratisch mit weltanschaulicher Offenheit, das sind Garanten des Erfolgs unserer Weltfrauenkonferenzbewegung.
Pünktlich mit dem Kampftag der internationalen Frauenbewegung gegen Gewalt an Frauen am 25. November wurde auf vier Kontinenten der Startschuss für die 3. Weltfrauenkonferenz gegeben. Auf dem daran anschließenden Webinar berichten Vertreterinnen verschiedener Länder, wie die Corona-Pandemie in Wechselwirkung mit der weltweiten Wirtschaftskrise die Frauen vor große Herausforderungen stellt.
In Peru ist die Zahl der Waisenkinder gewachsen. Die soziale Lage der Masse der Bevölkerung ist katastrophal, weiterhin fehlt Impfstoff. Die Frauenbewegung „Kämpfende Frauen“ ist Tag für Tag im Einsatz, um die Not und den Hunger ein wenig zu lindern: „Wir kämpfen aber auch gegen die abgewählte Fujimori-Regierung, die uns mit Wasserwerfern hindern will.“
„Wir in Bosnien-Herzegowina sind von der Regierung im Stich gelassen. Sie klauen uns die Löhne. Die Arbeiterinnen und Arbeiter kämpfen. Besonders die Flüchtlinge sind elend dran.“ „In den Niederlanden sind wir aktiv gegen die kriminellen Machenschaften der Regierung, die Sozialhilfe-Empfänger und Alleinerziehende jahrelang in den Ruin trieb.“ In Deutschland fordert der überparteiliche Frauenverband Courage Luftfilter für Kitas und Schulen; Arbeiterinnen stehen mit ihren Kollegen im gewerkschaftlichen Kampf gegen Arbeitsplatzvernichtung. In Paris streiken die Hebammen seit Wochen.
Das tunesische Frauenkomitee „Latifa Thamaalah“ bereitet die Weltfrauenkonferenz im Gastland vor. „Wir bereiten die Konferenz mit Freude vor. Wir machen ein Hygienekonzept, zur Einreise braucht man den Corona-Impfpass." In einem Interview berichten die tunesischen Frauen von der politischen Lage und der Lage der Frauen in ihrem Land:
"Nach dem überwältigenden Volksaufstand vom 25. Juli 2021, der eine echte soziale Notlage zum Ausdruck bringt, hob das tunesische Staatsoberhaupt die Immunität aller Abgeordneten auf. (Rote Fahne News berichtete darüber am 26. Juli: "Explosive Situation nach Absetzung der Regierung").
Diese Entscheidung vom 25. Juli kam in einer sich ernsthaft verschlechternden Situation für die Massen. Sie entmachtete die Islamisten und prangerte sie als Intriganten an, die den institutionellen Stillstand zu ihrem eigenen Vorteil nutzen wollten. Am Abend dieses Tages der Versammlungen, an denen viele Frauen teilnahmen, wurden die Entscheidungen des Präsidenten von den zahlreichen Demonstranten mit Begeisterung aufgenommen.
Vor einem Jahr besuchten der Präsident und der Verfassungsrechtsprofessor Kais Saied ein landwirtschaftliches Feld in der ländlichen Gegend von Jendouba. Sie versprachen den in der Landwirtschaft tätigen Frauen, ihnen die gleichen Rechte und das gleiche Einkommen wie den Männern zu gewähren. Diese Initiative erfolgte nach einer Reihe tragischer Verkehrsunfälle, bei denen Dutzende von Arbeiterinnen in gefährlichen Transportmitteln ums Leben kamen.
Die Frauen sind die Hauptarbeitskräfte in der tunesischen Landwirtschaft. Sie spielen während der Corona-Pandemie eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung im Land. Dabei verdienen sie im Durchschnitt zwischen 10 und 20 Dinar pro Tag (zwischen 3 und 6 Euro) und das ohne soziale Absicherung für acht Stunden Arbeit pro Tag. Wann die Gesetze für die Landfrauen ausgearbeitet und umgesetzt werden, ist noch nicht klar. Für die Organisation der Konferenz wird es aber keine Hindernisse geben."
All diese Berichte zeigen, die Vorbereitung der Weltfrauenkonferenz ist die richtige Antwort auf die weltweite Politik. In Deutschland ruft der Frauenverband Courage zur Gründung von Vorbereitungsgruppen auf. Und der kämpferische Frauenrat lädt für den 23.1.2022 zu einem bundesweiten Vorbereitungstreffen ein. Dort gibt es einen Bericht über den Stand der Vorbereitungen und die Kriterien für die Delegierten für die Weltfrauenkonferenz.