Leverkusen
Currenta leitete Giftstoffe in den Rhein
Chempark-Betreiber Currenta, ehemals Bayer Leverkusen, hat nach der Explosion der Giftmüllverbrennungsanlage im Juli hochgiftige Abfälle in den Rhein geleitet und zwar das in Deutschland verbotene Insektengift Clothianidin und das extrem gewässerschädliche PFOS.
Currenta erklärte jetzt erst gegenüber dem WDR, dass das Gift aus dem explodierten Tank stammt. Currenta habe die noch vorhandenen Flüssigkeiten aus dem Tank und das belastete Löschwasser in seine Kläranlage eingeführt.¹
"Allerdings kann diese Kläranlage Stoffe wie das Insektengift Clothianidin nicht abbauen", sagt der Wasserexperte des BUND, Paul Kröfges, und Currenta wusste das. Für eine Chemikalie der gleichen Stoffgruppe, für das Insektengift Imidacloprid, gilt eine extreme strenge Umweltqualitätsnorm - 0,002 Mikrogramm pro Liter Wasser. Im Leverkusener Abwasser wurden 120 Mikrogramm Clothianidin gemessen. Das ist das 60.000-fache!
Wasserwerke in den Niederlanden, die Trinkwasser für etwa fünf Millionen Menschen aus dem Rhein entnehmen, haben „Clothianidin gefunden. Es besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit der Einleitung des Stoffes in Leverkusen", sagt ihr Direktor Stroomberg, Und: "Wir hätten die Aufnahme von Rheinwasser stoppen können, um unsere Verbraucher zu schützen.“ Da war das Wasser aber schon getrunken.
Noch im September hatte Currenta-Chef Lars Friedrich versichert, dass man alle Giftstoffe und den Löschschaum in Tanks aufgefangen habe und sicher entsorgen werde. Jetzt gibt Currenta selber zu, dass das eine Lüge war – und ein Verbrechen gegenüber der Gesundheit von allen, die Trinkwasser aus dem Rhein beziehen! Friedrich gehört hinter Gittern!