Istanbul

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Arbeiterproteste gegen Armut und Inflation

Am Wochenende protestierten mehr als 5000 Menschen in Istanbul gegen die Verarmung der Gesellschaft, berichtete „ANF“. Zu den Protesten hatte der Gewerkschaftsverband DISK aufgerufen. DISK rief vor allem wegen der Währungskrise sowie der damit verbundenen Inflation auf und fordert eine Erhöhung des Mindestlohns.

Von hodo
Arbeiterproteste gegen Armut und Inflation
DISK-Aktivistinnen und -Aktivisten in Istanbul (foto: DISK)

Die Demonstrierenden hielten Schilder mit der Aufschrift: „Es reicht!“ und „Erhebt euch!“ hoch. Mit Parolen wurde die Regierung lautstark und kämpferisch zum Rücktritt aufgefordert.

 

Während von einer offiziellen Inflation von 20 Prozent gesprochen wird, liegt die reale Inflation bei 40 Prozent. Lebensmittel sind so teuer geworden, dass Menschen hungern. Viele sagen: „Brot ist wie Gold“. 3.500 Türkische Lira sind heute gegenüber dem letzten Jahr, wo sie 400 Euro wert waren, noch 230 Euro wert.

 

Während auch hier die Niedrigzinspolitik von Diktator Recep Tayyip Erdoğan dafür sorgt, dass die Inflation steigt, Banken und Konzerne von Schulden entlastet werden, andererseits Löhne, Renten und Sparguthaben etc. entwertet werden, macht Erdoğan eine internationale „Zinslobby“ für die Zustände verantwortlich und rief einen wirtschaftlichen „Befreiungskrieg“ aus. „Wenn hier ein Befreiungskrieg geführt wird, kann es nur jener der arbeitenden Klasse gegen Ausbeutung und Sklaverei sein“, sagte Arzu Çerkezoğlu, Generalvorsitzende von DISK. (ANF,12.12.21)

 

Das kann man nur unterstreichen. Ursache der Abwälzung der Krisenlasten auf Kosten der Arbeiterinnen, Arbeiter und der breiten Masse der Bevölkerung ist das kapitalistische System. Der Kampf für mehr Lohn und für einen Inflationsausgleich steht auch in Deutschland auf der Tagesordnung, verbunden mit einer Aufklärungsarbeit über die Notwendigkeit des Kampfes für eine Gesellschaft ohne Ausbeutung und Unterdrückung im Sozialismus, in der auch die Inflation beseitigt wird.