Augsburg

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Streik bei Premium Aerotec

Seit heute, 6 Uhr findet bis Samstag, 15 Uhr bei Premium Aerotec ein Streik gegen den geplanten Verkauf der Einzelteilefertigung statt. Durch den Verkauf würden 2200 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen. Nach monatelangen ergebnislosen Verhandlungen wollen die Kollegen nicht länger abwarten. Daniel Friedrich, der Verhandlungsführer der IG Metall gestand: "Der Geduldsfaden ist sehr stark strapaziert. Bei vielen Kolleginnen und Kollegen ist er bereits gerissen."

Korrespondenz

Airbus plant 2022 mehr Flugzeuge zu bauen, während gleichzeitig Arbeitsplätze vernichtet werden. So werden nach Meldung der Augsburger Allgemeinen (AZ) "nun … im großen Stil Leiharbeiter eingestellt." CSU-Mann Markus Söder ist alarmiert: "Es gilt nicht weniger, als das Erbe von Franz Josef Strauß zu verteidigen", wie er der AZ mitteilte, da dieser als "einer der Gründerväter des Airbus-Konzerns gilt". Die Arbeitsplätze und das Schicksal der Kolleginnen und Kollegen sind dabei nicht so wichtig? Auf solche Verbündete sollte man nicht zu sehr bauen.

 

Die MLPD erklärt sich solidarisch mit dem Streik und wird ihn nach Kräften unterstützen. Sicher hat zu diesem Streik auch der Flyer der MLPD vom 29. September mit der Überschrift: "Die Bereitschaft, mit einem konzernweiten Streik um jeden Arbeitsplatz zu kämpfen, wächst" beigetragen. Darauf hin kamen Kollegen zu den Verteilern, um weitere Schritte zu beraten, aber auch Gewerkschaftsfunktionäre, die das unterbinden wollten und beschwichtigten, kamen dazu.

 

Vor und im Streikzelt sind etwa 20 Kolleginnen und Kollegen, hauptsächlich Betriebsräte und Vertrauensleute, da keine Kundgebung durchgeführt wird und die Kollegen aufgefordert wurden , wegen Corona zu Hause zu bleiben.  Die Stimmung ist besorgt und kämpferisch: Dazu einige Stimmen von Kollegen vor dem Streikzelt: " Die Hallen sind leer, der Streik wird in der Produktion zu 100 Prozent befolgt. Dass die Kollegen in Hamburg jeden Samstag mit 3000 Leuten auf die Straße gehen ist klasse." "Dass es kein allgemeines Streikrecht gibt, ist eine Sauerei  und macht uns teilweise wehrlos. Deshalb verhandelt die Gewerkschaft über einen Sozialtarifvertrag , weil in diesem Rahmen Streiks möglich sind. Aber es geht um unsere Arbeitsplätze." "Die Verhandlungen haben nichts gebracht, deshalb streiken wir jetzt, eine andere Sprache verstehen die nicht."

 

Es ist wichtig jetzt auch selbstständige Initiativen zu entwickeln, den Streik konzernweit auszudehnen und sich in den Kampf gegen die Arbeitsplatzvernichtung einzureihen - auch in anderen Betrieben: Mit der Forderung nach der 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich und nach dem nötigen vollständigen und allseitigen gesetzlichem Streikrecht. Da es in Deutschland nur ein Streikrecht in Tariffragen gibt, müssen die Kolleginnen und Kollegen sich auch auf einen selbstständigen Streik einstellen. Dabei können sie auf eine breite Unterstützung aus der Bevölkerung und aus anderen Betrieben rechnen, wie der erfolgreiche Kampf der Opel-Beschäftigten in Eisenach zum Erhalt ihres Werkes gezeigt hat.

 

Die MLPD wird die Kolleginnen und Kollegen weiter unterstützen und ihnen ihr Know-how aus vielen selbstständigen Streiks zur Verfügung stellen, bundesweit mit die Solidarität organisieren und den Weg zur Arbeiteroffensive fördern. Das erfordert auch die Stärkung der MLPD - deshalb jetzt Mitglied werden!