Sozialismus
Die große Revolutionärin Jenny Marx – vor 140 Jahren gestorben
Vor 140 Jahren, am 2. Dezember, starb Jenny Marx nach einem schweren Krebsleiden im Alter von 67 Jahren in London. Sie stammte aus dem adeligen Hause der Familie von Westphalen und wurde eine der führenden Sozialistinnen des 19. Jahrhunderts in Deutschland. Ihr Lebensweg führte sie an die Seite von Karl Marx. Sie lernte ihn in Trier kennen und verlobte sich heimlich mit ihm. Beide widmeten ihr Leben gegen alle Widrigkeiten der Verfolgung, Unterdrückung und bittersten Armut für den Befreiungskampf der Arbeiterklasse. Die bürgerliche Geschichtsschreibung schreibt ihr diskriminierend eine untergeordnete Rolle als bloßes Anhängsel von Marx zu.
Viele Zeitzeugen und Mitkämpfer aus dem Umfeld der beiden haben das immer wieder klar gestellt. So ihre jüngste Tochter Eleanor Marx-Aveling 1895 in ihren Erinnerungen „Mohr und General“ schrieb: „Es ist keine Übertreibung, wenn ich sage, ohne Jenny von Westphalen hätte Karl Marx niemals der sein können, der er war. Beide paßten vollkommen zusammen und ergänzten sich. […] Und ich glaube mitunter, daß ein Band, fast so stark wie ihre Hingabe an die Sache der Arbeiter, sie zusammenband – ihr unerschöpflicher, unverwüstlicher Humor.“
Jenny gebar sieben Kinder, von denen nur drei Töchter das Erwachsenenalter erlebten. Jenny organisierte die vielfältige Korrespondenz von Marx und Engels; sie verfasste viele Leserbriefe und Artikel. Sie schrieb Druckvorlagen vieler Werke von Marx. Unter anderem arbeitete sie auch an einem Teil des Manuskripts des Kommunistischen Manifestes. Sie nahm aktiv an Versammlungen, u. a. der Internationalen Arbeiterassoziation teil. Immer wieder musste sie sich um die nackte Existenz der Familie sorgen.
Eine weitere antikommunistische Legende unterstellt, dass sich Engels und Jenny gegenseitig angeblich nicht leiden konnten. Von wegen Geringschätzung: So urteilte Engels über diese große Gestalt der proletarischen Frauenbewegung: „Was eine solche Frau, mit so scharfem, kritischem Verstand, mit solchem politischen Takt, mit solcher Energie und Leidenschaft des Charakters, mit solcher Hingebung für ihre Kampfgenossen, in der Bewegung während fast vierzig Jahren geleistet, das hat sich nicht an die Öffentlichkeit vorgedrängt, das steht nicht in den Annalen der zeitgenössischen Presse verzeichnet. Das muß man selbst miterlebt haben.“ Wir würdigen sie als eine der großen Kämpferinnen für den Sozialismus und die Befreiung der Frau.