Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Trauer und Kampfgeist

Auf der ganzen Welt begingen gestern entschlossen und kämpferisch, aber auch nachdenklich im Gedenken an die vielen Frauen, die Opfer von Gewalt wurden und werden, Frauen und solidarische Männer den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen.

Von Korrespondentinnen und Korrespondenten
Trauer und Kampfgeist
Kämpferische Frauen (und Männer) in Peru

Das fortschrittliche kolumbianische Bündnis MODEP richtet kämpferische und solidarische Grüße an Aktivistinnen der Frauenbewegung: "Kolumbien befindet sich in einem historischen Moment der Mobilisierung und des Kampfes. Seit 2019 gehen tausende von Menschen auf die Straße, auf Plätze und in die Stadtviertel, rufen nach Freiheit und besseren Lebensbedingungen, bringen ihre Unzufriedenheit mit der Regierung zum Ausdruck und fordern Veränderungen. Wir Frauen sind die Protagonistinnen dieses Kampfes, wir marschieren und prangern Gewalt, Patriarchat und Frauenmorde an. Arbeiterinnen, Berufstätige, Studentinnen, Frauen, die sich um die Pflege kümmern, fordern als Teil des Volkes menschenwürdige Arbeit, prangern die Korruption, den Tod von Frauen in Führungspositionen und die gravierenden Probleme bei der Bereitstellung von Basisdienstleistungen an. Wir Frauen gehen … auf die Straße, wir marschieren, wir singen, wir stellen uns der Repression auf der Straße entgegen und wir beteiligen uns an den Mobilisierungsprozessen in den Territorien.

 

Heute, am Internationalen Tag für die Beseitigung aller Formen von Gewalt gegen Frauen, erinnern wir uns an die Schmetterlinge - die Mirabal-Schwestern in ihrem Kampf gegen die Trujillo-Diktatur in der Dominikanischen Republik. Aus Kolumbien grüßen wir auch die verschiedenen Formen des Kampfes und des Widerstands gegen Gewalt gegen Frauen. Wir erkennen die Entschlossenheit von Frauen und Feministinnen an, ein Leben ohne Gewalt zu fordern, entschlossen gegen Regierungen vorzugehen und die Stimmen für die Rechte der Frauen zu vereinen. Wir begrüßen die Mobilisierungen von Frauen in Deutschland und die verschiedenen Aktionen zugunsten der internationalen Solidarität sowie die Aktionen zur Vorbereitung der 3. Weltfrauenkonferenz der Basisfrauen. Lang leben die Mirabal-Schwestern. Ihr Beispiel, ihr Kampf ist international!
Gegen Macho-Gewalt, feministische Organisation und Aktion! Bewegung zur Verteidigung der Rechte des Volkes MODEP.“

 

Aus Peru schreibt Edithluz Irene Castro Muñoz von den Kämpferischen Frauen von Peru: „In der Hoffnung, dass Ihr alle und Eure Familien gesund und wohlauf seid, senden wir aus Lima / Peru Grüße an euch Frauen von Courage. Wir sind weiter aktiv in der solidarischen Hilfe und Unterstützung für diejenigen, die weniger haben, da bereits bekannt war, dass die Kaffeelieferung nicht angekommen ist und sich dadurch die Unterstützung verzögert hat, die wir für eine Suppenküche geplant hatten. Am 25. November marschieren wir, die Kämpferischen Frauen, durch die Straßen der Stadt, um unseren Protest gegen Diskriminierung und Gewalt gegenüber Frauen zum Ausdruck zu bringen. Schwesterliche und solidarische Grüße! Nein zu Gewalt an Frauen! Respekt gegenüber Frauen!

 

Aus Halle an der Saale in Deutschland kommt folgender Bericht: „Mit unseren Aktionen ging es uns ausdrücklich nicht nur um ein Gedenken für die Frauen, die Opfer von Gewalt wurden, wie es die bürgerlichen Medien heute taten. Es ging auch nicht nur um Aufklärung über die wahren Hintergründe solcher Gewalt, die die Klassengesellschaft, Ausbeuter sowie bürgerliche Staats- und Familienordnung in den Mittelpunkt rückte. Es ging um Perspektive und damit um die Organisationsfrage, wie man wirklich etwas tun kann. Unter Beachtung aller Corona-Schutzauflagen bauten die MLPD und ihr Jugendverband REBELL gemeinsam mit dem Frauenverband Courage bei spürbar kühlen 3 Grad und zeitig einbrechender Dunkelheit Stände mitten im Wohngebiet auf. Über Lautsprecher wurden die Leute informiert, was für ein Tag an diesem Datum war. Die MLPD verkaufte Zeitungen, sammelte Spenden; der Jugendverband gewann Kontakte, auch für seine Kinderorganisation ROTFÜCHSE. Und auch der Frauenverband Courage berichtete von viel Interesse und einer neuen Mitgliedsfrau. Die MLPD zog dann am späten Abend 30 Kilometer weiter, zu den Kolleginnen und Kollegen eines großen Logistikcenters, deren Nachtschicht begann. Insgesamt ein erfolgreicher Tag für alle beteiligten Organisationen.“

 

Ein Korrespondent berichtet aus Mannheim: "Aufgerufen hatte ein Bündnis von elf Frauenorganisationen: TJKE (kurdische Frauenbewegung in Europa, Yeni Kadin (Neue Frau), SYKP (Sozialistisch Feministische Partei der Türkei), Linkspartei, Bündnis der Migrantinnen und Migranten usw. In einer kämpferischen Demonstration zogen ca. 100 Frauen und Männer ab 17.30 Uhr vom Schloss Mannheim zum Marktplatz. Leider war es schon recht dunkel. Das wurde etwas ausgeglichen durch Leuchtarmbänder, aber noch mehr durch laute Parolen gegen Gewalt an Frauen, gegen Rassismus und Faschismus und für die internationale Solidarität, so dass viele Mannheimerinnen und Mannheimer von der Demo etwas mitbekamen. Bei der Abschlusskundgebung sprachen mehrere Vertreterinnen des Bündnisses. Die MLPD unterstützte die Aktivitäten solidarisch."

 

Aus Waiblingen wird berichtet: „Mit Plakaten in mehreren Sprachen - Polnisch, Griechisch, Spanisch, Arabisch, Türkisch, Deutsch - protestierten Frauen in Waiblingen gegen Gewalt und Feminizid, erinnerten mit Blumen und Kerzen an die Opfer und zeigten sich solidarisch mit den kämpfenden Frauen auf der ganzen Welt.“

 

„In Heilbronn gab es am Abend des 25. November bei winterlichen Temperaturen eine Kundgebung mit 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zum Tag gegen Gewalt an Frauen. Die Rednerinnen und Redner vom Kurdischen Gesellschaftszentrum, von der MLPD und dem Jugendverband REBELL stellten die internationale Solidarität mit den Freiheitskämpferinnen auf aller Welt in den Mittelpunkt. Am Büchertisch der MLPD wurde die Weltfrauenkonferenz 2022 beworben.“

 

Aus Nürnberg schreibt eine Korrespondentin: „Ca. 150 bis 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zählte die Aktion zum Tag gegen Gewalt an Frauen in Nürnberg. Viele Rednerinnen und Redner eines breiten Spektrums sprachen über die vielfältigen Formen der Gewalt. Über die Ursachen und die notwendige Entwicklung des Protests gab es lebhafte Auseinandersetzungen. Einig war man sich das es kein Kampf gegen ‚die Männer‘ geben darf, denn ein gesellschaftsverändernder Kampf geht nur gemeinsam. Mit einer kämpferischen Demonstration (an der aber nur Frauen teilnehmen durften) und einer Abschlusskundgebung endete die Aktion. Vertreterinnen des Frauenverband Courage stellten die Weltfrauenkonferenz vor und machten diese bekannt. Über 30 Euro wurden von Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die weitere Vorbereitung gespendet.“

 

Aus Berlin-Treptow berichten Korrespondentinnen: "Der Frauenverband Courage hatte dazu eingeladen, gemeinsam im Wohngebiet eine Kundgebung mit offenem Mikrofon durchzuführen. Kerzen leuchteten, um auf den Tag gegen Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen und der Opfer zu gedenken. Frauen und Männer, die vorbeikamen, begrüßten unsere Aktion und dass wir auch im Kiez auf den Tag aufmerksam machen. Die Frauen von Courage führten in ihrem Redebeitrag unter anderem aus: In jeder Stadt in jedem Land sind heute Frauen, Männer und Kinder auf der Straße und treten für Gewaltfreiheit ein. Die Tötungsdelikte haben um 11 Prozent seit 2015 zugenommen; alle zweieinhalb Tage wird in Deutschland eine Frau ermordet; täglich wird es versucht. Frauenmorde gibt es in jeden Land, wir fordern ‚Keine Einzige mehr‘! Die MLPD führte aus: Am Tag gegen Gewalt an Frauen müssen die gesellschaftlichen Ursachen benannt und bekämpft werden. Die MLPD tritt dafür ein, dass die Perspektive des Sozialismus in den Blick rückt. Im China Mao Zedongs wurde nicht nur dass Motto: ‚Alles was ein Mann kann, kann auch eine Frau‘ propagiert, sondern auch: ‚Alles was eine Frau kann, kann auch ein Mann‘. Wir müssen gemeinsam für die Befreiung der Frau eintreten.“