52 Bergleute verloren ihr Leben bei Grubenunglück
Explosion in sibirischem Kohlebergwerk
Nach dem schweren Unglück in einem Kohlebergwerk im sibirischen Gebiet Kemerowo mit mindestens 52 Toten konnte ein verletzter Bergmann lebend geborgen und in ein Krankenhaus gebracht werden.
In dem Bergwerk im Westen Sibiriens hatte sich am Donnerstagmorgen aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich nach Angaben des russischen Zivilschutzministers 285 Menschen in der Grube auf, 239 Arbeiter konnten aus dem Schacht «Listwjaschnaja» im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) gerettet werden. Den lokalen Gesundheitsbehörden zufolge schwebt keiner der rund 50 Verletzten, die in Krankenhäusern behandelt werden, in Lebensgefahr. In dem Bergwerk werden Luftproben unter Tage genommen, um festzustellen, ob weiter Explosionsgefahr drohe.
Außer dem Bergwerksdirektor und zwei führenden Mitarbeitern sind auch zwei staatliche Experten in Gewahrsam genommen worden, die den Schacht erst vor einer Woche überprüft hatten, teilte das Ermittlungskomitee mit. Die Arbeit im Kohlebergbau in Russland gilt als lebensgefährlich. Wegen Verstößen gegen elementare Sicherheitsvorschriften kommt es dort immer wieder zu schweren Unglücken. Oft explodiert etwa Methangas. Das leicht entzündliche Grubengas wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken unter Tage an.
Bei dem schwersten Grubenunglück der vergangenen Jahre in Russland waren im März 2007 insgesamt 107 Menschen in der Stadt Nowokusnezk in Sibirien ums Leben gekommen. 91 Menschen verunglückten tödlich bei zwei Methan-Explosionen 2010 in Meschduretschensk in Sibirien.