Tacheles Wuppertal
Instrumentalisierung von Friedrich Engels für Imagekampagne des Jobcenter
Das Jobcenter Wuppertal veranstaltete in Kooperation mit der Bergischen Universität am 16. November ein Event unter dem Titel: „Friedrich Engels und die ‚Arbeitsfrage‘ - Kommunale Sozialpolitik, bürgerschaftlicher Sozialraum und die Überwindung von Armut wie Prekariat“.
Auf dem Flyer nimmt das Jobcenter Bezug auf Friedrich Engels, den kommunistischen Gefährten von Karl Marx, und hält seine „Fragen der Lebensqualität arbeitender Menschen“ für eine wichtige Frage, mit der sich auch das Jobcenter überraschenderweise in Engels‘ Tradition stellen möchte. Dass die Verbesserung der Lebensqualität der arbeitenden Menschen und derer, die nicht arbeiten können, ein zentrales Anliegen des Jobcenters Wuppertal sein soll, vermögen wir in unserer täglichen Praxis mit dieser Behörde nur schwer erkennen.
Über eineinhalb Jahre war das Jobcenter faktisch hermetisch abgeriegelt, Antragsteller konnten nur unter großen Schwierigkeiten überhaupt Kontakt zu der Behörde aufnehmen und monatelange Bearbeitungszeit für Erstanträge sind auch derzeit keine Seltenheit. Sich mit solch einem Verhalten in die Tradition eines der bekanntesten Söhne der Stadt zu setzen, der sein Leben lang für soziale Gerechtigkeit gekämpft hat, ist eigentlich nur absurd und zeigt deutlich, dass die Fußstapfen von Engels für das Jobcenter Wuppertal einige Nummern zu groß sind. ...
Um es mit Engels zu sagen, ist der Staat und insbesondere das Jobcenter als ausführendes Organ “nur ein Ausschuss, der die gemeinschaftlichen Geschäfte der ganzen Bourgeoisie-Klasse verwaltet.“