Spanien

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Metallarbeiterinnen und Metallarbeiter streiken und trotzen Polizeigewalt

Seit dem 16. November stehen die Arbeiterinnen und Arbeiter der Metallindustrie im spanischen Cádiz und dem Nachbarort Puerto Real bis auf unbestimmte Zeit im Streik.

Dokumentiert von "Resistance"

In den aktuellen Verhandlungen zwischen dem Verband der Kapitalisten und den Gewerkschaften bietet der Verband „Femca“ gerade mal eine Lohnerhöhungen von 0,5 Prozent an. Viel zu wenig. Dazu kommt, dass Airbus seine Fertigungsanlage in Puerto Real in eine andere Stadt verlegen will. Als Grund gibt das Monopol die Corona-Krise an. Das ist wenig glaubhaft, da Spanien aufgrund der hohen Impfquote eine vergleichsweise niedrige Inzidenz hat. Außerdem grassiert Corona nicht nur in Puerto Real, sondern auch im Rest des Landes. Seit dem Sommer formiert sich gegen die Airbus-Pläne ein breiter Widerstand.

 

Der Aufruf der Gewerkschaften zum Streik richtet sich an ca. 20.000 Beschäftige in der Region, nachdem langwierige Verhandlungen und vorangegangene kurze, friedliche Streiks keine Lösungen erzielt haben.

 

Die Streikenden sind kämpferisch: Zusätzlich zum Streik, der seit Dienstag läuft, haben sie an den Zugängen zu zentralen Produktionsstätten und Industriehäfen Barrikaden erreichtet. Die Polizei geht mit rücksichtsloser Brutalität durch Spezialeinheiten vor: Gummigeschosse und Tränengas werden eingesetzt. Die Polizei hat eine Art Belagerungszustand aufgebaut.

 

Bisher ist der Widerstand der Arbeiterinnen und Arbeiter nicht gebrochen. Im Gegenteil: Als Reaktion auf die Angriffe haben sie die Fernverkehrsstraße und die Bahnstrecke in Cádiz besetzt. Unabhängige Berichte über Tote und / oder Verletzte liegen derzeit nicht vor. Die Polizei berichtet ausschließlich über eigene Verletzte.