Erfolgreiche 4. ICOR-Weltkonferenz
Hart erkämpft, streitbar, ermutigend und geprägt von einem verbindenden Vertrauensverhältnis
Im Oktober 2021 führten 31 Delegationen aus 25 Ländern die 4. Weltkonferenz der revolutionären Weltorganisation ICOR durch. Trotz Corona-Pandemie, trotz Reisebeschränkungen und im Kampf gegen antikommunistische Attacken war die Konferenz entsprechend der ICOR-Statuten beschlussfähig. Sie konnte wegweisende Beschlüsse fassen, Zukunftsprojekte auf den Weg bringen und eine wachsende Einmütigkeit erkämpfen und festigen. Ein großartiger, alle Beteiligten mit Stolz erfüllender Schritt vorwärts in der Einheit der marxistisch-leninistischen und Arbeiterbewegung weltweit!
Die Delegierten, die sich in Europa zu der Konferenz versammelten, kamen aus Bangladesch, Bulgarien, Kamerun, Kolumbien, Kongo, Frankreich, Deutschland, Haiti, Indien, Kenia, Luxemburg, Mexiko, Marokko, Nepal, Niederlande, Peru, Portugal, Russland, Südafrika, Schweiz, Togo, Tunesien, Türkei, Ukraine und Uruguay. Ihre Berichte beleuchteten die ganze Bandbreite aktueller Lebens- und Kampferfahrungen der Massen in ihren Ländern, die Anstrengungen und Erfolge der ICOR-Parteien im Organisationsaufbau. Es waren erschütternde Berichte dabei, wie der aus Bangladesch, wo die Corona-Pandemie so sehr wütete, dass die Menschen ihre Toten nicht mehr begraben konnten und die ICOR-Partei die Selbstorganisation dafür in die Hand nahm. ICOR-Mitglieder, die nicht teilnehmen konnten, schickten Grußbotschaften, darunter die Union of Cypriots, die PCR Ägypten, die MLOA Afghanistan sowie die Chinese Communists (MLM), die die Mitgliedschaft in der ICOR beantragt haben.
Die 4. Weltkonferenz markiert die positive Entwicklung der ICOR
Elf Jahre nach ihrer Gründung ist die ICOR von damals 41 auf heute 62 Mitglieder auf vier Kontinenten angewachsen, neue Anträge auf Mitgliedschaft liegen vor. Ein weiterer Ausdruck des Wachstums und der Festigung der ICOR ist, dass im Vorfeld der Weltkonferenz erfolgreich Kontinentalkonferenzen in Afrika, Amerika, Asien und Europa stattfinden konnten und überall große Bereitschaft herrschte, Verantwortung für die Aufgaben zu übernehmen. "Die vierte Weltkonferenz der ICOR", so heißt es in der Schlussresolution, "zeichnete sich durch eine lebhafte ideologisch-politische Initiative, solidarische Streitkultur, ein gewachsenes Vertrauensverhältnis und gegenseitigen Respekt aus." Das kann man gar nicht hoch genug schätzen, und nur, wenn man sich die jahrzehntelange Zersplitterung der revolutionären Kräfte auf der Welt nach dem revisionistischen Verrat des Sozialismus in der Sowjetunion und in China bewusst macht. "Mit der Gründung der ICOR nach drei Jahren intensiver Vorbereitung sind die revolutionären Parteien und Organisationen ihrem Ziel einen großen Schritt näher gekommen, die subjektiven Voraussetzungen eines internationalen revolutionären Befreiungskampfs zur Überwindung des Imperialismus beschleunigt herauszubilden." (Stefan Engel, Morgenröte der internationalen sozialistischen Revolution, Seite 599). Seit der Gründung bis zur aktuellen 4. Weltkonferenz hat die ICOR wichtige Fortschritte erkämpft, was angesichts der krisenhaften Entwicklung des imperialistischen Weltsystems von großer Bedeutung für die Arbeiter und die Volksmassen weltweit ist.
Die materielle Grundlage des Sozialismus existiert!
Als wichtiges Ergebnis der Konferenzdiskussion hält die Schlussresolution fest: "Im imperialistischen Weltsystem, den Arbeiter- und Massenkämpfen sind schnelle, oft unvorhersehbare Veränderungen und auch revolutionäre Entwicklungen zu erwarten. Es gibt Anzeichen einer gesamtgesellschaftlichen Krise des imperialistischen Weltsystems. Die materielle Grundlage für den Sozialismus existiert!“ Dazu wertete die ICOR-Weltkonferenz die Arbeiter- und Volkskämpfe aus, die sich der Rechtsentwicklung der Herrschenden weltweit entgegenstellen, und diskutierte über die Krise der Ideologie der Bourgeoisie und die Entwicklung der proletarischen Ideologie einschließlich der Bedeutung der weltanschaulichen Arbeit zur Bewusstseinsbildung unter der Arbeiterklasse und den Massen. Notwendigerweise wird die revolutionäre Zuversicht und wachsende Einmütigkeit im Kampf und in streitbarer Auseinandersetzung mobilisiert. Denn bei so vielen unterschiedlichen Menschen und Erfahrungen gibt es natürlich Meinungsverschiedenheiten. So in der schöpferischen Diskussion der zwischenimperialistischen Widersprüche und der damit verbundenen Verschiebung der Kräfte zwischen den imperialistischen Ländern. Kontrovers wurde die These von der Herausbildung neuimperialistischer Länder mit vielfältigen Analysen diskutiert. Einmütig wurde die Einrichtung neuer Militärbasen wie durch China in Dschibuti und durch Frankreich und die Türkei in Somalia verurteilt. Der Rechenschaftsbericht des ICC wurde eingehend und sehr gründlich diskutiert sowie mit vielen kritisch-selbstkritischen Verbesserungsvorschlägen einstimmig angenommen. Sehr wichtig war auch die Diskussion der Gesundheitskrise und ihrer schädlichen Auswirkung auf die Völker, insbesondere in den kolonisierten und neokolonisierten Ländern. Die ICOR-Konferenz befasste sich eingehend mit den aufflammenden Kämpfen der Frauenmassen weltweit, mit der Diskussion des Übergangs in eine globale Umweltkatastrophe und dem notwendigen Kampf gegen den Antikommunismus.
Sieben wesentliche Schlussfolgerungen
Die 4. ICOR-Weltkonferenz hat sieben wesentliche Schlussfolgerungen für die Arbeit der nächsten Jahre gezogen: Die Konzentration auf den Aufbau starker revolutionärer Parteien und Organisationen, die Vertiefung der Aufklärungsarbeit über den Imperialismus und die Perspektive des Sozialismus, die Gewinnung der Jugend, die Höherentwicklung der praktischen Kooperation und Koordination, die Höherentwicklung der revolutionären Frauenpolitik, die strikte Beachtung der Sicherheit und einen besonderen Schwerpunkt auf den Aufbau der ICOR im Mittleren Osten/Westasien. Die 4. ICOR-Weltkonferenz zieht außerdem in Erwägung, „100 Jahre Erbe Lenins“ zum Anlass zu nehmen, 2024 ein internationales theoretisches Seminar in Verbindung mit der 5. ICOR-Weltkonferenz auszurichten. Mit 21 verabschiedeten tagespolitischen Resolutionen nahm die 4. ICOR-Weltkonferenz zu bedeutenden Kämpfen und wichtigen Themen Stellung, u.a. zu Palästina, Kurdistan, Tunesien, Indien, dem afrikanischen Kontinent und Lateinamerika sowie gegen den Antikommunismus. ICOR-Einsätze wie zu 150 Jahre Pariser Kommune in Paris oder beim Umweltkampftag in Glasgow dienen der gegenseitigen Unterstützung, ebenso werden weitere Brigaden organisiert. Der Solidaritätspakt zwischen ICOR Afrika und ICOR Europa ist ein Beispiel der praktischen Koordinierung und Kooperation, besonders in der Flüchtlingsfrage.
Monika Gärtner-Engel (MLPD) und Sanjay Singhvi (CPI (ML) Red Star) erneut gewählt
Zur Stärkung der ICOR gehören die Finanzen: Die revolutionäre Weltorganisation konnte ihre finanzielle Unabhängigkeit stärken und auf allen Kontinenten gibt es tolle Ideen für Spendensammlungen unter den breiten Massen, auch in den ärmsten Ländern. Revolutionäre Weltanschauung drückt sich darin aus: Es kann die Befreiung der Arbeiter nur das Werk der Arbeiter sein. Die Konferenz wählte ein neues Internationales Koordinierungskomitee (ICC) und eine Kassenprüfung. Monika Gärtner-Engel von der MLPD wurde wieder als Hauptkoordinatorin gewählt und Sanjay Singhvi von der CPI (ML) Red Star Indien wieder als stellvertretender Hauptkoordinator. Herzlichen Glückwunsch! Eine festliche Eröffnung, kulturelle Abende, eine Feier zu 150 Jahre Pariser Kommune und ein Feuerwerk der internationalen Kultur beim Abschiedsfest waren Ausdruck des Stolzes über die gemeinsame Aufbauarbeit, der Aufbruchstimmung in die zukünftige Arbeit, des solidarischen Zusammenhalten und des optimistischen Geistes.
- Vorwärts mit der ICOR!
- Vorwärts im Kampf um Befreiung, Demokratie, Freiheit und Sozialismus!
- Vorwärts zu Sozialismus und Kommunismus!
Die Schlussresolution der 4. ICOR-Weltkonferenz steht auf der ICOR-Webseite zur Verfügung
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