Schweinfurt
Bundesweite Solidaritätsaktion bei SKF
In allen deutschen Standorten der SKF GmbH fanden am Mittwoch, den 10. November, am frühen Nachmittag halbstündige Solidaritätsaktionen gegen die geplante Schließung bzw. den Verkauf des Standortes Mühlheim an der Donau statt.
Am Montag wurde der Wirtschaftsausschuss informiert, dass geplant wurde, das Werk in Mühlheim zu verkaufen. Daraufhin wurde dort für Dienstag, 13.30 Uhr, eine Betriebsversammlung angesetzt. Um den Kollegen Mut zu machen, fanden in allen deutschen Standorten zeitgleich Solidaritätsaktionen unter dem Motto: „Wir halten zusammen“ statt.
Gerade kämpferische Kolleginnen und Kollegen waren an der Aktion beteiligt. Gemeinsam traf man sich in Schweinfurt zur Information beim Betriebsrat. Trotz der Kurzfristigkeit und der Verunsicherung wegen Corona trafen sich in Schweinfurt in beiden Werken mehrere Hundert Kolleginnen und Kollegen. In der Zeit stand die Produktion.
Das Werk in Mühlheim soll verkauft werden, obwohl es schwarze Zahlen schreibt. Die Kollegen wissen, dass ein Verkauf immer auch mit dem Verlust von Arbeitsplätzen und mit Lohnabbau verbunden ist. Konkret sind in Mühlheim ca. 140 Arbeitsplätze bedroht. Wie meinte ein Kollege: Wieder einmal kurz vor Weihnachten eine Horrormeldung. Diese zeigt einmal mehr die menschliche Kälte der Profitgier der Geschäftsführung.
Auch wenn bei vielen Kollegen in Schweinfurt die schlechten Erfahrungen mit dem Verkauf des ehemaligen Werks „Linearsystem“ noch wirken, war es für sie selbstverständlich, dass sie sich mit den Kolleginnen und Kollegen in Mühlheim solidarisch erklären. Nicht zuletzt deswegen, weil eigentlich jeder und jede eine Rechnung mit der Geschäftsführung offen hat.
In der Kleinarbeit der MLPD wurden die Kolleginnen und Kollegen schon seit Monaten auf die drohende Werksschließung eingestellt. Und im Zusammenhang mit der IG-Metall-Aktion am 29. Oktober und den Erfahrungen von Opel Eisenach wurde auf den notwendigen gemeinsamen Kampf hingearbeitet.
Richtig ist, dass die Protestaktion nur ein Auftakt gewesen sein kann. Sowohl in den Dankesgrüßen der Kollegen aus Mühlheim, als auch bei den Protestaktionen wurde zu Recht betont, dass weitere Aktionen folgen werden. Hier braucht es eine klare Klassenforderung wie die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Denn Investitionen werden uns nicht retten.
Aber wir brauchen auch den Zusammenschluss über Ländergrenzen hinweg. Die Geschäftsführung der SKF will nicht nur das Werk in Mühlheim verkaufen – weltweit sollen noch in diesem Jahr sechs Standorte geschlossen bzw. verkauft werden. Deswegen ist ein gemeinsamer internationaler Kampf notwendig. Hier war die gemeinsame Aktion ein guter Auftakt.