Arbeiter sein
„Wir werden Meister!“
„Wir werden Meister!“, das ist zwar beim BVB der alljährliche Anspruch, aber der ist an dieser Stelle nicht gemeint. Eher, dass man von vielen jungen Kollegen auf der Westfalenhütte in Dortmund hört, dass sie bereits die Meisterschule besuchen oder es vorhaben.
Aber warum? Dazu gibt es verschiedene Argumente: Den einen geht es um Karriere und Geld und wieder andere wollen sich nicht mehr von ihren Vorgesetzten herumkommandieren lassen. In jedem Fall ist es der Versuch eines individuellen Auswegs, nicht mehr „nur ein normaler“ Arbeiter sein zu wollen.
Genau das wird uns ja ständig erzählt, man – oder die eigenen Kinder – müssten was „Besseres“ sein, es besser haben. Teilweise gibt es ja sogar die Theorie, es gäbe gar keine Arbeiter und keine Arbeiterklasse mehr (wobei uns das ja nun keiner weismachen kann).
Gerade wir Arbeiter sind doch diejenigen, die dieses kapitalistische System bekämpfen und die Ausbeutung beenden können. Wir können stolz darauf sein, dass wir Arbeiter sind, dass wir die Werte produzieren, weil wir das nötige Know-how haben und diese Theorie und Praxis beherrschen. Genau diese fehlende Fähigkeit wird von den meisten Kollegen bei den Führungskräften kritisiert. Und zu denken, als Meister könnte man sich in der kapitalistischen Produktion dem Druck von oben entziehen, ist doch auch illusorisch!?
Dennoch bleibt es am Ende eine persönliche Entscheidung, darüber zu diskutieren ist aber auf jeden Fall spannend – bis zum Abpfiff!