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Der Israel-Palästina-Konflikt und die Haltung der Marxisten-Leninisten zum israelischen Staat

Das Redaktionskollektiv REVOLUTIONÄRER WEG hat einen schon älteren Briefwechsel zwischen einem Leser und Peter Weispfenning vom Zentralkomitee der MLPD veröffentlicht, der für die heutige Auseinandersetzung Bedeutung hat.

Von Peter Weispfenning
Der Israel-Palästina-Konflikt und die Haltung der Marxisten-Leninisten zum israelischen Staat

Lieber Genosse, Deinen Brief vom 11. August 2014 zum Rote Fahne-Artikel zum Palästina-Konflikt möchte ich hiermit beantworten. Der Brief enthält sicherlich einzelne wichtige Überlegungen zum weltanschaulichen Kampf gegen den Zionismus. Er attackiert aber die zutreffende marxistisch-leninistische Haltung zur Judenfrage im Allgemeinen und der sozialistischen Außenpolitik unter Führung Stalins in der Palästinafrage im Besonderen. Er steht auch im direkten Widerspruch zu zahlreichen diesbezüglichen Aussagen in unseren Publikationen und unserer ideologisch-politischen Linie. Dabei ist er stark vom arabischen kleinbürgerlichen und bürgerlichen Nationalismus und Trotzkismus beeinflusst – dazu unten mehr.


In Deiner Kritik vergaloppierst Du Dich ziemlich, wenn Du behauptest, der Artikel und die Gromyko-Reden 1947 vor der UN-Generalversammlung würden „Behauptungen und Begriffe der zionistischen Ideologie verwenden“ oder gar indirekt dem Artikel und der Gromyko-Rede unterstellst, sie enthielten eine „nationalistisch–mystisch–religiöse“ Begründung für die Gründung des Staates Israel. Beachtet werden muss, dass dieser Artikel nicht die Aufgabe hatte, sich ausführlich mit der Frage der jüdischen Nation im Allgemeinen oder der zionistischen Ideologie zu befassen. Sein Zweck war darzulegen, wie eine sozialistische Außenpolitik im Sinne der Völkerfreundschaft in einer äußerst komplizierten Situation hervorragend verwirklicht wurde, und dass wir an diesen grundsätzlichen Standpunkten auch heute anknüpfen können und dies tun. Dafür sind die beiden Reden Gromykos vor der UN-Generalversammlung vom 14. Mai 1947 und 26. November 1947 gut geeignet.


Es gibt keine grundlegende Differenz zwischen dem Tenor der Gromyko-Reden und der sonstigen sozialistischen Außenpolitik unter Führung Stalins in der Palästinafrage in der unmittelbaren Zeit nach dem II. Weltkrieg, wie Du suggerierst. Du führst auch überhaupt kein Indiz dafür an, dass Stalin irgendwelche Kritiken an Gromykos Aussage gehabt haben könnte. ...

 

Hier gibt es den gesamten Briefwechsel.