Opel Eisenach

Opel Eisenach

„Der Grandland muss in Eisenach bleiben! Die Auseinandersetzung um den Weg des Kampfes hat begonnen!

Die gestrigen Versammlungen am Frankfurter Kreuz haben gezeigt: Die Eisenacher Belegschaft akzeptiert die Verlagerung des Grandland nicht! Völlig zu Recht hat Bernd Lösche am Mittag die Verlagerung des neuen Facelift als „rote Linie“bezeichnet. „Die Verlagerung ist Vertragsbruch!“, sagte er. Auf beiden Versammlungen gab es den Vorschlag, sofort ein Signal zu setzen und gemeinsam vor das Tor zu gehen. Doch die große Mehrheit konnte sich noch nicht dafür entscheiden. Warum? Die meisten Kollegen finden es richtig, jetzt zu streiken aber sie erwarten, dass die IG Metall das organisiert.

Extraausgabe der Kollegenzeitung „Der Blitz“ vom 5. Oktober

Weil das Streikrecht in Deutschland auf Tariffragen eingeschränkt ist, kann die Gewerkschaft aber einen solchen Streik gegen eine Werksschließung nicht führen. Die Betriebsratsspitze und der Bezirksleiter der IG Metall, Uwe Laubach, warnten eindringlich vor so einem „illegalen Streik“.

 

Vor den Wahlen habe die Parteien für ein demokratisches, soziales Deutschland geworben: Bei uns Arbeitern wäre da die Forderung für ein allseitiges gesetzliches und politisches Streikrecht ganz oben auf der Tagesordnung! Die Kapitalisten dürfen ganze Werke platt machen, aber sich dagegen wehren soll verboten sein!? Das ist eine nicht zu akzeptierende Erpressung. Der Weg der Bochumer Opelaner von 2004 ist richtig. Er hat für das Werk in Bochum zehn weitere Jahre gebracht. Das war aber ein selbstständig geführter Streit.

 

Gescheitert ist dagegen der Weg von 2014 in Bochum mit „abwarten“ und der ewig gleichen Leier: „Es sei noch zu früh zu kämpfen“ und „man müsse noch verhandeln“ bis es dann auf einmal hieß: „Jetzt ist es zu spät zum kämpfen“.

 

Diesen Weg sind ganz viele Belegschaften wie BenQ, Nokia, AEG usw. gegangen und sie wurden alle mit einem Sozialtarifvertrag abgewickelt. Dabei geht es dann nur darum, wie das Werk abgewickelt wird, nicht um das ob.

 

Ein Kampf um einen Sozialtarifvertrag würde bedeuten, die Verlagerung des Grandland zu akzeptieren und damit auch die Schließung. Wir brauchen jedoch die Arbeitsplätze für uns und unsere Kinder und die ganze Region.

 

Der konsequente Kampf um jeden Arbeitsplatz würde auch andere Belegschaften ermutigen. In der aktuellen Situation der Regierungsbildung bekommt so ein Streik schnell politische Bedeutung. Bei dem selbstständigen konzernweiten Streik ist uns die Solidarität aus der Bevölkerung und aus anderen Betrieben gewiss. Der Freitag gegründete Solidaritätskreis hat bereits mehrere Solidaritätsunterschriften gesammelt und Hunderte Euro gesammelt.

 

Die Betriebsgruppen der MLPD werden uns mit ihrem Know-how aus unzähligen Streiks zur Verfügung stehen, bundesweit mit die Solidarität organisieren, auch im Kampf gegen mögliche Repressalien. Die MLPD fördert den Weg der Arbeiteroffensive.

 

Die nächsten Tage und Wochen müssen wir dafür nutzen, die gestern aufgeworfenen Fragen, welchen Weg unser Kampf um jeden Arbeits- und Ausbildungsplatz geht, intensiv weiter zu beraten und zu klären. Gute Gelegenheiten dazu gibt es in nächster Zeit:

  • Die IG-Metall-Vertrauensleuteversammlung am Donnerstag, die offen ist für alle IG-Metaller
  • Die für Oktober geplante Betriebsversammlung
  • Der dezentrale IG-Metall-Aktionstag am 29. Oktober auf der Spicke.