Essen

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Angebliches Jobwunder in Essen

Erlebte Essen 2020 trotz Corona einen Job-Boom? Ende Dezember 2020 sollen es im Vergleich zum Dezember 2019 über 6300 Jobs gewesen sein, allein 4000 im Chemiebereich.

Aus Kollegenzeitung bei Evonik – Goldschmidt GmbH, „Rührwerk“.

Oberbürgermeister Thomas Kufen / CDU sah in Essen einen „starken und attraktiven Arbeitsplatzstandort“.

 

Doch wie sich nach Recherchen der WAZ herausstellte, ist das Jobwunder deutlich kleiner ausgefallen. Die Spur führt dabei zu Evonik. Evonik-Mitarbeiter aus Marl wurden Essen zugeschlagen. Wie eine Sprecherin erklärt, habe sich Evonik Mitte 2020 eine neue Struktur gegeben. Mitarbeiter der alten Gesellschaft wurden statistisch zunächst abgemeldet und danach wieder angemeldet. Und dabei sind 3500 bis 4000 Beschäftigte, die nach wie vor in Marl arbeiten, fälschlicherweise dem Arbeitsort Essen zugebucht worden.

 

Wer diesen Fehler verursacht hat, konnte Evonik nicht sagen. Die Arbeitsagentur betont jedoch, dass können nur beim Unternehmen passiert sein. Dieser Buchungsfehler ist nach Angaben der Evonik schon seit Jahresbeginn bekannt und hat offenbar auch im Kreis Recklinghausen für Diskussionen gesorgt, weil dort nämlich jetzt Tausende Beschäftigte fehlen. Die Korrektur in der Statistik ist jedoch noch nicht sichtbar, weil diese erst Monate verzögert erscheint.

 

Die CDU Essen nutzt verfälschte Statistiken, um reale Arbeitsplatzvernichtung zu verschleiern und scheinbare arbeitsmarktpolitische Erfolge zu feiern. Evonik hat diese „Fehlinterpretation“ früh erkannt, aber nicht korrigiert. Evonik und die CDU haben beide die Propaganda vom Jobwunder genutzt.