Veranstaltung mit Peter Weispfenning in Rostock
Was können wir aus der Geschichte der DDR lernen?
Am gestrigen 21. September 2021 fand in Rostock eine sehr spannende und interessante Veranstaltung mit Peter Weispfennig vom Zentralkomitee der MLPD statt. Das Thema hatte es in sich: "Was können wir aus der Geschichte der DDR lernen?"
In der Einführung der Veranstaltung wurden die wichtigsten Phasen der Entwicklung von der nach dem 2. Weltkrieg sowjetisch besetzten Zone zur DDR, dem sozialistischen Aufbau, dem revisionistischen Verrat bis hin zur Vereinigung auf kapitalistischer Grundlage dargelegt.
Als sehr positiv wurde in der Diskussion die Zeit der antifaschistisch-demokratischen Ordnung dargelegt. Da waren die demokratische Bodenreforn, die Enteignung der Nazi- und Kriegsverbrecher und der Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten und verlassenen Industriebetriebe. Die Teilnehmer diskutierten über die Bezahlung von Kollektiv- und Individuellen Prämien, über schleichende Gewöhnung an Bevormundung bis zu Schlendrian. Die groben Mängel beim Wohnungsbau in den 1980-er Jahren kamen auch zur Sprache.
Das Thema ist so umfangreich und komplex, dass sicherlich zwei Stunden dafür nicht ausreichen. Wichtige Punkt waren auch die Wahlen am 26. September in Bezug zu den Parteien DKP und Linkspartei. Es wurde sich gegen Sektierertum und dafür ausgesprochen, bei den Landtagswahlen in Mecklenburg-Vorpommern fortschrittliche, kämpferische Kandidaten und ggf. Parteien zu prüfen, die natürlich nicht auf Grundlage des Antikommunismus stehen dürfen. Dies bedeute nicht, ein "Leipziger Allerlei" zu mischen, sondern kämpferische Kräfte zu stärken und auf dieser Grundlage die weltanschauliche Auseinandersetzung zu vertiefen.
Nachdem diese Frage geklärt war, wurde über den Revisionismus gesprochen, wie er konkret an der Praxis nachgewiesen wurde. Wie wirkte dieser sich aus in den Betrieben, auf die Kollegen und selbst in der SED? Angefangen von Kompetenzüberschreitungen, Machtmissbrauch durch Kader aller Stufen bis Materialmangel. Ein wichtiger und immer noch sehr wunder Punkt war auch die Geschichte des 17. Juni 1953, das Wirken der Stalinnote zur Einheit Deutschlands und die bürokratische Herzlosigkeit mancher Regierungsbeschlüsse zu den Arbeitsnormen.
Insgesamt gesehen war es eine sehr gute, sachliche und konstruktive Veranstaltung. Im Rahmen der Bewegung "Gib Antikommunismus keine Chance!" eine wichtige Veranstaltung zur Bewustseinsbildung und der Stärkung der Diskussion über den Sozialismus. Es gibt sehr viele Lehren aus den Aufbaujahren und wie es zum revisionistischen Verrat an den hoffnungsvollen Ansätzen des sozialistischen Aufbaus in der DDR kommen konnte. Die Veranstaltung wurde mit dem Gesang der Internationale beendet.