Eisenhüttenstadt
Happy Birthday, Hochofen!
Dieter Weihrauch, Direktkandidat der Internationalistischen Liste/MLPD in Eisenhüttenstadt, schrieb einen Leserbrief an den Frankfurter Stadtboten (Frankfurt an der Oder) und veröffentlichte eine Pressemitteilung zur Diskussionsrunde "70 Jahre - Anblasen des Hochofens 1 in Eisenhüttenstadt hat stattgefunden!"
Die Internationalistische Liste/MLPD hatte zu einer Gesprächsrunde eingeladen. In den lebhaften, interessanten Vorträgen und anschließender Diskussion wurde über die Entstehung des Werkes und der Stadt berichtet. Dabei wurde deutlich, dass in der „Gründerzeit“ die Aufbauer wirklich alle Ideen, Initiativen der Frauen, Männer und der Jugend nutzten. Trotz widriger Bedingungen, so kurz nach dem 2. Weltkrieg und der Embargopolitik aus dem Westen, wegen des „Kalten Krieges“.
Diese Hauptauseinandersetzung, wie beim Aufbau des Sozialismus der Ideenreichtum, die Schöpferkraft der Menschen zum Tragen gekommen ist, beschäftigte die Teilnehmer. Besonders deshalb, weil ab 1956 ausgehend von der Sowjetunion und der damaligen SED-Partei-und Staatsführung der DDR der Verrat am Sozialismus mit sozialistischen Phrasen umhüllt und verschleiert wurde.
In der Runde wurde deutlich, dass wir einen neuen Anlauf für den Sozialismus brauchen, weil das heutige Gesellschaftssystem nur noch Krisen kann. Soziale Krise, Umweltkrise, Fluchtkrisen und Kriege, um nur einige zu nennen. Das Werk und somit die Zukunft der Stadt stehen wieder auf der Kippe, mit der angekündigten Stilllegung des Hochofens 5. In absehbarer Zeit gibt es für etliche Kolleginnen und Kollegen, Familien und ihren Kindern keine Zukunftsperspektiven. Die Geschäftsführung spricht jetzt viel von „grünem Stahl“, die Finanzierung dafür ist völlig ungewiss, auch weil andere Stahlstandorte um die Finanzen konkurrieren und die Belegschaften so gegeneinander ausgespielt werden sollen.
Hier ist auch eine starke Gewerkschaft gefragt, die Belegschaft und die Bürger der Stadt haben immer dann etwas erreicht, wenn sie gekämpft haben oder kampfbereit waren. So gesehen kann man von der Generation der Aufbauer von Stadt und Werk viel lernen. Passiert dies nicht, wird es mit der drohenden Stilllegung des Hochofens zu einer weiteren Fluchtbewegung der Menschen, besonders der Jugend, aus dieser Stadt kommen.
Wir brauchen Umweltschutz und Arbeitsplätze auf Kosten der Profite! Dies wird nur durch aktiven Widerstand umgesetzt werden können. Dafür steht das Internationalistische Bündnis/MLPD und ich mit meiner Person, auch nach den Wahlen.
Glück Auf! Dieter Weihrauch