Opel
Klipp und klar: Diesen Kapitulationsvertrag braucht niemand (außer der Geschäftsleitung)
Der Geschäftsführer überschlägt sich vor Freude über drei Gewinne in Folge, über Absatzsteigerungen bis zu 50 Prozent und gigantische Zuwächse bei den Marktanteilen.
Anstatt jetzt endlich Lohnnachschlag zu fordern, präsentiert aber der Vertreter unserer IG Metall ein „Verhandlungsergebnis“, das für uns das Ende … der hart erkämpften 35-Stunden-Woche wäre. Und der Betriebsratsvorsitzende beschimpft noch die Kollegen als Dummköpfe: „Es ist nicht klug zu sagen: Ich gebe nichts mehr ab!“ Ein echter Kniefall vor der Geschäftsleitung!
Unvorstellbar? Alles nur Propaganda von irgendwelchen „Randgruppen“? Nein, denn genau das hat sich am Samstag auf der Online-Betriebsversammlung (was für eine „Versammlung“ überhaupt, bei der kein Kollege zu Wort kommt?) abgespielt.Wir hatten schon 2018 gewarnt und Recht behalten: Kaum war die Tinte unter dem „Zukunftstarifvertrag“ trocken, hielt Opel schon wieder die Hand auf: Bochum wäre zu teuer, Vesoul viel billiger. Den Kollegen in Vesoul erzählt PSA das gleiche in grün, um auch ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die Stellantis-Aktionäre machen sich mitten in der Wirtschaftskrise die Taschen voll mit unserer Arbeit und mit Staatsgeldern, verkünden lauthals Rekordprofite und fordern von uns Verzicht, Verzicht, Verzicht!
Über anderthalb Jahre haben Opel und die Kommission aus IG Metall und Betriebsrat jetzt an diesen Verhandlungen herumgewürgt. Mit unserer Belegschaft ist ein Ausstieg aus der 35-Stunden-Woche nicht zu machen. Anstatt jetzt endlich Lohnnachschlag zu fordern, präsentiert aber der Vertreter unserer IG Metall ein „Verhandlungsergebnis“, das für uns das Ende … der hart erkämpften 35-Stunden-Woche wäre. Und der Betriebsratsvorsitzende beschimpft noch die Kollegen als Dummköpfe: „Es ist nicht klug zu sagen: Ich gebe nichts mehr ab!“ Ein echter Kniefall vor der Geschäftsleitung! Unvorstellbar? Alles nur Propaganda von irgendwelchen „Randgruppen“? Nein, denn genau das hat sich am Samstag auf der Online-Betriebsversammlung (was für eine „Versammlung“ überhaupt, bei der kein Kollege zu Wort kommt?) abgespielt.
Und völlig zu Recht: Nicht wenige von uns haben damals in den 80er-Jahren selbst wochenlang mit Hunderttausenden Metallern im Streik gestanden, wurden ausgesperrt, und haben sich letztlich durchgesetzt. Das darf niemals aufgegeben werden, deswegen ein klares NEIN zu diesem „Verhandlungsergebnis“! Weil Opel damit nicht gegen die Belegschaft durchkam, setzen sie jetzt voll auf Spaltung der Belegschaft: Altersteilzeit für die älteren Kollegen nur, wenn wir alle demnächst jede Woche zweieinhalb Stunden umsonst arbeiten und neue Kollegen zum billigen Kontraktlogistik-Tarif reinkommen. Das hat überhaupt nichts zu tun mit „Zukunftssicherung“ und „Verantwortung für die Jugend“, sondern ist das genaue Gegenteil! Verantwortung für die Jugend übernehmen wir, indem wir den Kampf um unsere Arbeitsplätze und für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen führen. Wir sind nicht in der IG Metall organisiert, um gemeinsam zu verzichten – sondern um uns gegen Erpressung zu wehren und für höhere Löhne und kürzere Arbeitszeiten zu kämpfen!