Landtouren der Internationalistischen Liste/MLPD

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Riesiger Brass bei Schweinehaltern

Ein Landwirt aus Niedersachsen berichtete uns, wie mit kleineren Schweinemästern umgegangen wird.

Von wr/gz
Riesiger Brass bei Schweinehaltern
Bei Erzeugerpreisen von etwa 1,20 Euro pro Kilo Schlachtgewicht werden kleine Betriebe mit menschen-/tierwürdiger Schweine-Aufzucht ruiniert, Foto: Maria Schaefer / CC BY-NC-ND 2.0

Er selbst hat damit aufgehört. Sein kleiner Landmetzger, dem er früher seine Schweine verkauft hat, existiert nicht mehr. Weil ja fast jeder Supermarkt heute eine Fleischtheke betreibt.

 

„Wenn heute der Viehhändler kommen soll, dann musst du Vorkosten bezahlen, für das Abholen! Wenn es nur wenige Tiere sind bis zu 10 Euro je Schwein. Anders, wenn der LKW voll wird bei großen Betrieben, dann kostet es nichts." Zuletzt hatte er Ferkel gekauft für 60 Euro pro Tier. Das Futter schlug mit rund 180 Euro zu Buche. Verkaufen musste er dann für 200 Euro! Das allein ist schon ein Minus von 40 Euro.

 

Im Schlachthof werden Kopf, Füße und Innereien entfernt. Das, was übrig bleibt, ist dann das Schlachtgewicht. Nur das bekommt der Bauer bezahlt. Es muss zwischen 98,5 und 102,5 kg liegen. Drunter oder drüber gibt Abzüge. Dann wird der Mageranteil bestimmt. Ist der nicht gut genug, gibt es Abzug. Inzwischen liegen die Erzeugerpreise unter 1,30 Euro je kg Schlachtgewicht. Damit kommen die Bauern pro Schwein auf rund 130 Euro, wenn sie denn ohne Abzüge und Vorkosten bleiben!

 

Wir haben unser Wahlprogramm vorgestellt: Erzeugerpreise unterhalb der reinen Produktionskosten müssen unterbunden werden!

"Auf der Seite der kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe", heißt es in unserem Wahlprogramm auf Seite 20:

 

"Eineinhalb Jahre Corona-Krise bescheren ALDI, Lidl oder REWE Gewinnsteigerungen wie lange nicht. Für Landwirte und Landarbeiter eine Katastrophe: Ruinöse Erzeugerpreise von unter 32 Cent pro Liter Milch im Sommer 2020 - und das bei 45,76 Cent Milcherzeugungskosten. ... Was Agrarministerin Julia Klöckner als Wende verspricht, ist ein Hohn. Mit dem Deutschen (Groß-)Bauernverband und Agrarkonzernen, Handel, Banken und Bayer / Monsanto im Rücken weist sie Forderungen nach deutlich höheren Erzeugerpreisen zurück. Die herrschende Agrarpolitik von EU und Bundesregierung wälzt die Kosten für notwendige Umweltstandards auf Klein- und Mittelbetriebe sowie die Verbraucherinnen und Verbraucher ab. Gefördert wird so die Massentierhaltung mit zum Beispiel über 2000 Schweinen. ...

 

  • Radikaler Rückbau der Massentierhaltung! Anbindung der Tierhaltung an die Fläche!
  • Höhere Erzeugerpreise auf Kosten der Agrar- und Handelsmonopole"

 

Am Ende des freundschaftlichen Meinungsaustauschs hatte der Bauer sich als Unterstützer der Agrarplattform eingetragen und für die Bewegung „Gib Antikommunismus keine Chance!“ unterschrieben.

 

Landtouren der Agrarplattform im Wahlkampf

  • 02.09.2021 - Brandenburg: Hofbesuche in Kremmen - Neustadt/Dosse- Gumtow - Neuruppin
  • 09.09.2021 - Bayern: Rund um Erding mit Kundgebung in Erding ab 17.00 Uhr
  • 10.09.2021 - Bayern: Rund um Kempten mit Kundgebung in Kempten ab 17.00 Uhr
  • 11.09.2021 - Bayern: Teilnahme in München an der regionalen Kundgebung
  • 17.09.2021 - Nordrhein-Westfalen am Niederrhein: Mit Kundgebung in Kleve ab 16.00 Uhr
  • 18.09.2021 - Nordrhein-Westfalen am Niederrhein: Mit Kundgebung in Wesel ab 14.00 Uhr
  • 20.09.2021 - Thüringen: Hofbesuche zwischen Erfurt und Jena
  • 21.09.2021 - Hofbesuche im Saale-Orla-Kreis: Weira – Linda – Crispendorf – Zollgrün – Neustadt/Orla