GDL-Streik
„Denkt mal jemand an das Personal und die Familien des Personals?“
Die Rote Fahne Redaktion erhielt anlässlich des aktuellen Streiks der in der GDL organisierten Lokomotivführer die folgende Korrespondenz, aus der wir gerne Auszüge veröffentlichen:
Ja, es tut weh, wenn die Bahn nicht fährt. Es ist auch ärgerlich, wenn man in den Urlaub fahren möchte. Aber ohne Arbeitskampf geht es nun mal nicht. Sicher, weh tut es den Fahrgästen. Kann ich alles verstehen. Aber denkt mal jemand an das Personal und die Familien des Personals? Und was heißt: „Die bekommen den Hals nicht voll?“
Keiner weiß, was sie wirklich bekommen und welche Rente sie am Ende ihres Arbeitslebens erhalten. Verwaltungsangestellte lachen die Lokführer aus. Denkt mal jemand daran, wie viel Nächte, Wochenenden und an Feiertagen sie unterwegs sind und nicht jedes Wochenende bei ihrer Familie sein können, wie andere? Unregelmäßige Schichten machen die Leute kaputt. Genauso wie nicht richtig schlafen zu können - durch die Schichten.
Wenn es keine jungen Lokführer mehr gibt, weil der Beruf schlecht bezahlt wird, oder sie die Schichten nicht arbeiten wollen, oder das Personal deshalb krank wird, dann fahren gar keine Züge. Wie gesagt, verstehen kann ich jeden einzelnen Fahrgast aber eigentlich solltet ihr auf die Bahn böse sein, weil sie nicht einlenkt und ein ordentliches Angebot macht.