Bundestagswahl

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Ein Straßenumzug ganz im Sinne der Internationalistischen Liste / MLPD

„Memories – Erlebnislokal“ - davor ist unser erster Halt beim Straßenumzug der Internationalistischen Liste / MLPD am Mittwoch, 25. August in der Nordbahnhofstraße in Stuttgart-Nord. Die Gartenterrasse ist gut besucht. Alle hören bei der Lautsprecher-Ansprache von Julia Scheller, unserer Direktkandidatin für den Stuttgarter Wahlkreis 1, zu.

Von einer Korrespondentin aus Stuttgart
Ein Straßenumzug ganz im Sinne der Internationalistischen Liste / MLPD
Der einzige Straßenumzug mit der Perspektive "echter Sozialismus" in Stuttgart zieht um die Häuser (rf-foto)

Es geht um Corona. Erster Einwurf – ein jüngerer Mann am Eingang: „Ich hab noch keinen Politiker an Corona sterben sehen.“ Julia fragt nach, was damit gemeint sei. Er: „Corona gib's nicht!“ Julia nimmt den Ball auf. An allen Tischen gespitzte Ohren. Sie rupft die „Querdenker“-Bewegung auseinander. Sie greift die Corona-Politik der Regierung an, den Kapitalismus, mit dem sich die Krise wie hundert andere Krisen nicht lösen lässt. Deshalb unsere Lösung: Sozialismus.

Jetzt Rufe von einem Tisch: „Sozialismus hatten wir schon, der funktioniert nicht. Wir wissen Bescheid, sind aus der DDR. Der Mensch ist ein Egoist. Die Gleichen hocken immer wieder oben.“

Eine Steilvorlage für Julia. Sie kontert sinngemäß: Nicht der Sozialismus, der im Aufbau war, ist gescheitert, sondern Bürokraten haben das Ruder in Staat und Gesellschaft an sich gerissen und den Kapitalismus wieder aufgebaut. Wir haben daraus gelernt... . Ein neuer Anlauf für den Sozialismus ist nötig.

Später stellt sich in kleinerer Runde heraus, dass die beiden Männer aus der ehemaligen DDR Lokomotivführer im Streik sind - mit einer Stinkwut auf die SPD, Frau Nahles und das Tarifeinheitsgesetz, was die Genannten zu verantworten haben. Unsere Wahlbroschüre und Zeitung wollen sie sich jetzt doch mal anschauen.

 


Bei weiteren Stationen – wir sind dreizehn Leute im Trupp – geht ein Teil in die Häuser, um direkt Zeitung und Programm im Gespräch zu übergeben.

Beiträge auf den kleinen Staßenkundgebungen behandeln u. a. die aktuelle Lage in Afghanistan – das komplette Desaster imperialistischer Aggressionspolitik. Für Alassa Mfouapon, gegen die drohende Abschiebung eines engagierten, kämpferischen Flüchtlings, wird zur Solidarität aufgerufen.

Unser Fazit:

Dass die Konföderation der Arbeiter aus der Türkei (ATIK) und die MLPD diesen Straßenumzug gemeinsam durchgeführt haben – ganz im Sinne der Internationalistischen Liste / MLPD – ist sehr gut.

Was können wir das nächste Mal noch besser machen?

  1. In der Vorbereitung überlegen: wer wohnt hier, welche Probleme drücken im Stadtteil am meisten?
  2. Die Redebeiträge sollen sich auch direkt darauf beziehen und kürzer und direkter sein.
  3. Vor Beginn fest einteilen: Wer begleitet den Trupp, macht Kulturelles, wer spricht am Mikro außer Julia, wer geht in die Häuser.
  4. Nicht schon um 16 Uhr anfangen, da sind noch zu wenig Leute auf der Straße und zu Hause.
  5. Ganz wichtig: Besser lernen für das Gespräch vor allem mit Jugendlichen. Denn trotz häufig großer Übereinstimmungen schrecken sie davor zurück, sich auf was festzulegen.
  6. Hier offensiv und polemisch diesen Widerspruch angreifen - „soll doch lieber alles so bleiben, wie es ist...“