Leserbrief an die „Stuttgarter Zeitung“
Diffamierende Kampagne gegen Claus Weselsky
Als ehemaliger IG-Metall-Vertrauensmann bin ich empört, dass sich jetzt auch die „Stuttgarter Zeitung“ in ihrem „Weselsky kennt kein Bremsen – nur Gas geben“ vom 24. August in die diffamierende Kampagne gegen Claus Weselsky einreiht: „Wie schon im Tarifkonflikt 2014/15 legt der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL erneut den Bahnverkehr in Deutschland lahm“. Frei nach dem Dichter Berthold Brecht frage ich: Hatte er hier nicht wenigsten 7000 streikende Lokführer an seiner Seite?
Ich weiß von etlichen IG-Metall-Mitgliedern, dass sie mit großer Sympathie auf diese relativ kleine Gewerkschaft schauen. Diese lässt sich unter ihrem Vorsitzenden nicht darauf ein, für die wirtschaftlichen Probleme der Bahn AG einer Nullrunde und Senkung der Betriebsrente zuzustimmen, für die die Beschäftigten keine Verantwortung tragen.
Dass Weselsky aus Verantwortung für seine Gewerkschaftsmitglieder und ihre Familien handelt und sich vom öffentlichen Shitstorm nicht umblasen lässt, wird im Artikel als „Lokführermentalität“ verunglimpft, der „nur Gas geben“ kennt. Das hat nichts mehr mit kritischem Journalismus zu tun, sondern zielt letztlich darauf ab, Stimmung zu machen, gegen alle um ihre Interessen kämpfenden Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.