Stuttgart
Gegenkonzept zu S 21: Güterverkehr unten, Menschen und das Leben oben!
Eine Arbeitsgruppe des Aktionsbündnisses gegen Stuttgart 21 hat ein Konzept entwickelt und am 21. August vorgestellt, nach dem Tunnel und Bahnhofsgrube für ein System unterirdischer Güterlogistik genutzt werden sollen und so ein wichtiger Beitrag zur CO2-Vermeidung geleistet wird.
Die Hiobsmeldungen der letzten Wochen zum Thema Klima – zuletzt der IPCC-Bericht – mahnen, wie dringend Konsequenzen und Konversions-Alternativen sind. Das gilt auch für treibhausgasintensive Großprojekte wie S 21. „Was für Energiegewinnung aus Kohle und Erdgas die Erneuerbaren sind, könnte für das klimabelastende Stuttgart 21 – mit seinen nun geplanten weiteren 47 Tunnelkilometern – UMSTIEG21 Plus sein“, so Bündnissprecher Dr. Norbert Bongartz, einer der Autoren des Konzepts.
Das Konzept UMSTIEG21 Plus errechnet über 6 Mrd. Euro Einsparung gegenüber dem S21-Weiterbau mit Ergänzungsprojekten. Seine Realisierung ist in viel kürzerer Zeit möglich: keine Großbaustellen bis in die 2040er-Jahre; 730.000 Tonnen Treibhausgase weniger durch Verzicht auf betonintensive Ergänzungsprojekte.
Aus klimapolitischem Schaden wird klimapolitischer Nutzen: Bis zu 1300 Tonnen CO2 pro Jahr weniger durch die Verlagerung von Güterverkehr unter die Erde, keine weitere Bodenversiegelung im Rosensteinquartier durch Erhalt des Kopfbahnhofs und das vorgeschlagene Schlossgartenkonzept. Mehr städtisches Grün.