Stahl
Ein einziges Chaos auf der Hütte
Seit Oktober letzten Jahres steigen die Aufträge und die Stahlpreise. Doch ThyssenKrupp ist nicht in der Lage, ausreichend Stahl zu produzieren. Die Neuzustellung eines Hochofens in Duisburg war schon längst überfällig und ist jetzt zwingend notwendig. Diese Produktion fällt weg und es fehlen ca. 1 Million Tonnen Stahl.
Hinzu kommt jetzt noch eine Störung am zweiten Hochofen, wodurch noch mal knapp 100.000 Tonnen fehlen. Viele fragen sich: Warum wurde der Hochofen nicht im letzten Jahr zugestellt, als weniger Stahl benötigt wurde? Da hatte der Vorstand noch den Plan, den Stahlbereich schnell loszuwerden und nicht mehr zu investieren.
Jetzt haben sie den Salat: Im Oktober jammern sie wieder, dass wir keinen Gewinn gemacht haben. Kein Wunder, bei diesem Krisenchaos auf der Hütte. Wir dürfen nicht zulassen, dass der Vorstand wieder an unsere Kohle geht, wie mit dem Verzicht aufs Urlaubsgeld. Wir sind nicht verantwortlich für dieses kapitalistische Krisenchaos! Jeder Verzicht ermuntert den Vorstand nur noch mehr, alles auf uns abzuwälzen. Der Vorstand tut immer so, als wenn er alles im Griff und Ahnung hat. Dabei wissen sie noch nicht mal, was in zwei bis drei Monaten los ist.
Dabei wäre es heute möglich, planmäßig entsprechend den Bedürfnissen der Menschen zu produzieren. Das geht aber nur in einer Planwirtschaft, in der wir Arbeiter das Sagen haben. Der Kapitalismus ist nicht in der Lage, auch nur ein einziges Problem planmäßig zu lösen und rutscht von einer Krise in die nächste!