Afghanistan / Frauen
Afghanistan: Erklärung der Europakoordinatorinnen der Weltfrauenkonferenz
Halinka Augustin aus den Niederlanden, Susanne Bader aus Deutschland und ihre Stellvertreterin Zaman Masudi aus Deutschland schreiben:
Weltfrauen protestieren auf das Schärfste gegen die heuchlerische imperialistische Politik unter dem Deckmantel der Befreiung der Frau in Afghanistan.
Innerhalb weniger Tage ist Afghanistan unter der Herrschaft der islamistisch-faschistischen Taliban. In einem atemberaubenden Tempo konnten die sogenannten „Gotteskrieger“ zentrale Orte des Landes strategisch wichtige Behörden, Radio- und Fernsehsender einnehmen, ohne auf nennenswerten Widerstand durch die afghanische Armee zu stoßen.
Zabihullah Mujahid, Sprecher der Taliban, verkündet auf der ersten Pressekonferenz in Kabul: „Wir wollen auch, dass Frauen arbeiten: Bei der Polizei, im Gesundheitswesen und in anderen Bereichen. Wir brauchen die Frauen dort, denn sie sind Teil unserer Gesellschaft. Sie werden im Namen des islamischen Rechts ihre Arbeit wiederaufnehmen können."
Dass die Taliban sich vermeintlich frauenfreundlich geben müssen, ist eine Reaktion auf das erwachte Frauenbewusstsein und die weltweit erstarkte und international koordinierte Frauenbewegung. Doch die Worte täuschen uns nicht! Die Taliban vertreten einen islamisch begründeten Faschismus. Ihr erklärtes Ziel ist die Errichtung eines „islamischen Emirats“, die alleinige Entscheidungsgewalt der Scharia durch Männer. Das ist die extreme Verschärfung der systemimmanenten besonderen Unterdrückung der Frau. Ihre völlige Rechtlosigkeit: „… Wir sind eine islamische Gesellschaft, … deshalb müssen sich die Frauen an das islamische Recht halten. Wenn sie einen Schleier tragen, dann wird ihnen auch das Recht auf Ausbildung und Arbeit garantiert.“
Wir Weltfrauen erheben unsere Stimme mit und für die Frauen Afghanistans. Kampf dem Faschismus!