60 Jahre Mauerbau
Sichtbarer Ausdruck der Unfähigkeit der bürokratisch-kapitalistischen Stasi-Diktatur
Heute, vor 60 Jahren, am 13. August 1961, hatte der Bau der Berliner Mauer begonnen. Anlässlich dieses Jahrestages werden die Herrschenden im Rahmen des Systems der kleinbürgerlichen Denkweise und des Antikommunismus, nicht müde, auf die angeblichen Verbrechen des Sozialismus anzuspielen. Gleichzeitig jubeln die Revisionisten der DKP die Mauer immer noch zum „antifaschistischen Schutzwall“ hoch.
Die MLPD hat sich bereits im Jahr 1990 in ihrer Broschüre „DDR Aktuell 1: Wie der Sozialismus verraten wurde – von der antifaschistisch-demokratischen Ordnung zum bürokratischen Kapitalismus“ klar zum Mauerbau positioniert: „Im Oktober 1967 bewertete die marxistisch-leninistische Zeitschrift ‚Spartacus‘, die von revolutionären Genossen der KPD illegal herausgegeben wurde, die damalige Lage in der DDR vollkommen zu Recht: ‚Der große Abfluß arbeitsfähiger Bevölkerung bewirkte eine Umschichtung der gesamten Bevölkerungsstruktur zum Nachteil der DDR und führte in der letzten Konsequenz zu einer katastrophalen wirtschaftlichen Lage. Die Revisionisten drohten, in den eigenen Schlingen gefangen zu werden. Sie sahen nur noch einen Ausweg – den Bau der Mauer.‘
Diese wurde am 13. August errichtet und in der offiziellen Sprachregelung als ‚antifaschistischer Schutzwall‘ bezeichnet. Zur Begründung dienten real vorhandene revanchistische Bestrebungen des BRD-Imperialismus und die volkswirtschaftlichen Verluste der DDR durch die offene Grenze und die Flüchtlinge. …
Die Entscheidung zum Bau der Mauer fiel jedoch nicht alleine in Ost-Berlin. Gedeckt durch eine Konferenz der Staats – und Parteichefs der RGW-Länder in Moskau vom 3. bis 5. August 1961 sowie einer Absprache zwischen Chruschtschow und dem US-Präsidenten Kennedy in Wien, griffen die Bürokraten zum Mittel der gewaltsamen Lösung ihrer Probleme. Sie vertiefen damit die Spaltung der deutschen Nation. …
Eine besondere Rolle bei der Errichtung der Mauer spielte Erich Honecker, der die Organisation des Mauerbaus leitete – wohl ein Grund dafür, dass er ihr noch kurz vor seinem unrühmlichen Sturz eine Lebensdauer von weiteren 100 Jahren zusagte.“ (S. 48-49)
Was war der Hintergrund?
Doch was war der Hintergrund des Mauerbaus? Dazu schreibt die MLPD im, vom X. Parteitag der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands beschlossenen, überarbeiteten Programm der MLPD: „Die neue Bourgeoisie in der DDR bezeichnete ihr Herrschaftssystem zur Täuschung der Volksmassen als ‚Arbeiter – und Bauernstaat‘. Die revisionistische SED stellte sich formal als marxistisch-leninistische Partei der Arbeiterklasse dar und drängte den Volksmassen eine Pseudo-marxistisch-leninistische Ideologie auf, verbunden mit einigen sozialen Verbesserungen. Sie missbrauchte den ehrlichen Einsatz vieler Menschen, die sich selbstlos für den sozialistischen Aufbau einsetzen wollten, zur Täuschung über den bürokratisch-kapitalistischen Charakter der DDR. Jeder Ansatz einer demokratischen oder gar marxistisch-leninistischen Opposition wurde unnachsichtig vom Staatssicherheitsdienst verfolgt. Es wurde Entmündigung und bürokratische Gängelung betrieben, ein Klima der Angst vor Bespitzelung und Denunziation erzeugt. Die Restauration des Kapitalismus war Folge der Machtergreifung einer kleinbürgerlich entarteten Bürokratie, die sich in einem längeren Prozess mitten in der sozialistischen Wirtschafts–, Staats – Parteiführung herausgebildet hatte. … Die MLPD erkennt die großen Leistungen des sozialistischen Aufbaus in der Sowjetunion und der DDR an. Sie führt jedoch auch eine notwendige Kritik an Versäumnissen, Fehlern und Problemen bis hin zu Verbrechen, um daraus schöpferische Schlussfolgerungen zu ziehen.“ (S. 70 - 72)
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